Heizungsmarkt in der Krise: Rückläufige Verkaufszahlen und Unsicherheit prägen die Branche

Eulerpool Research Systems 28. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Der Heizungsmarkt in Deutschland erlebt einen starken Rückgang der Verkaufszahlen, mit Unsicherheiten bezüglich politischer Rahmenbedingungen.
  • Wärmepumpenverkäufe steigen, aber das Gesamtziel bleibt unerreicht, während politische Klarheit gefordert wird.
Der Heizungsmarkt in Deutschland steht nach Einschätzung des Branchenverbandes vor erheblichen Herausforderungen. Im ersten Halbjahr fiel der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent und erreichte lediglich 296.500 verkaufte Einheiten. Zwar verzeichneten Wärmepumpen einen Zuwachs, die Branche bleibt jedoch hinter ihren selbst gesteckten Zielen zurück. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) beschreibt die derzeitige Lage als dramatisch. Detaillierte Zahlen belegen, dass der Verkauf von Gasheizungen um 41 Prozent auf 132.500 Stück zurückging, während der Absatz von Ölheizungen gar um 81 Prozent auf 10.500 Stück sank. Im Gegensatz dazu legten Wärmepumpen um 55 Prozent zu und erreichten 139.500 verkaufte Einheiten. Dennoch machen die Entwicklungen auf dem Markt viele Verbraucherinnen und Verbraucher unsicher. Die Unsicherheit rührt aus den komplizierten Rahmenbedingungen für den Einbau neuer Gasheizungen sowie der Ungewissheit über die Auswirkungen des Emissionshandels auf fossile Brennstoffe ab 2027. Hinzu kommt die noch unklare kommunale Wärmeplanung. Viele Kunden lassen daher lieber Vorsicht walten und warten auf Entwicklungen in ihrer Kommune. Der BDH prognostiziert für Wärmepumpen in diesem Jahr einen Absatz von rund 250.000 Geräten, was nur die Hälfte des politisch angestrebten Ziels darstellt. Ohne die erforderlichen Anpassungen der politischen Rahmenbedingungen sei dieses Ziel schwer erreichbar gewesen, betont BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Die politische Klarheit und Verlässlichkeit in Bezug auf die Förderung sei für den Markt von entscheidender Bedeutung. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch als Heizungsgesetz bekannt, wirft Fragen auf. Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD sieht die Abschaffung des Gesetzes vor, wobei die genauen Auswirkungen noch unklar sind. Die Heizungsförderung soll jedoch fortgesetzt werden. Das GEG, seit Anfang 2024 in Kraft, zielt auf mehr Klimaschutz im Gebäudebereich durch den geförderten Austausch von Öl- und Gasheizungen. Dabei können funktionierende Heizungen weiterhin genutzt werden, während der Umstieg auf klimafreundliche Heizungssysteme staatlich gefördert wird. Angesichts der aktuellen Zahlen rechnet Staudt mit einem Jahresabsatz von maximal 600.000 Einheiten, was den schlechtesten Wert seit 15 Jahren darstellt. Dies ist besonders besorgniserregend in Anbetracht der Investitionen in Wärmepumpen-Kapazitäten. Auch die wachsende Anbieterzahl, speziell im Bereich der Wärmepumpen, trägt zum erhöhten Wettbewerbsdruck bei. Die Hersteller haben bereits erste Maßnahmen zur Konsolidierung ergriffen, jedoch könnten bei weiter steigendem Druck zusätzliche Schritte nötig werden.

Eulerpool Markets

Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade

Institutional
Financial Data

Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.

  • 10M+ securities worldwide
  • 100K+ daily updates
  • 50-year historical data
  • Comprehensive ESG metrics
Eulerpool Data Analytics Platform
Save up to 68%
vs. legacy vendors