Transatlantische Handelsakrobatik: Zolldeal löst gemischte Reaktionen aus
Eulerpool Research Systems •28. Juli 2025
Takeaways NEW
- Ein Zolldeal zwischen den USA und der EU löst gemischte Reaktionen in Europa aus.
- Es besteht Besorgnis über die wirtschaftlichen Auswirkungen und weitere Verhandlungen stehen an.
Der kürzlich vereinbarte Zolldeal zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union hat in Deutschland und Europa eine Welle von Reaktionen ausgelöst. Während die Bundesregierung den Erfolg des Abkommens lobte, äußerte sich die französische Regierung kritisch.
Wirtschaftsexpertin Ulrike Malmendier besorgte in einem Interview, dass die Einführung eines 15-prozentigen Zollsatzes eine enorme Belastung für die Wirtschaft darstelle, sowohl in Europa als auch in den USA. Besonders betroffen könnten spezifische Sektoren und Unternehmen sein, während die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen schwieriger abzuschätzen seien. Einige Länder könnten laut Malmendier gezwungen sein, neue Märkte innerhalb der EU zu erschließen, was potenziell positive Effekte auf die Inflation in der Region haben könnte.
US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einigten sich auf den besagten Zollsatz für eine Vielzahl von EU-Importen, darunter Fahrzeuge, Halbleiter und Pharmaprodukte. Die Regelung sieht zudem eine Zollfreiheit für US-amerikanische Autos bei der Einfuhr in die EU vor.
Betroffen zeigt sich der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau; dessen Präsident Bertram Kawlath äußerte die Besorgnis, dass praktisch alle US-amerikanischen Fertigungssektoren auf europäische Maschinenimporte angewiesen seien und durch die neuen Zölle unter Druck geraten könnten. Der Automobilanalyst Ferdinand Dudenhöffer weist darauf hin, dass das Abkommen trotz Vorteilen für Unternehmen wie BMW und Mercedes, die in den USA produzieren, negativen Einfluss auf Arbeitsplätze in Deutschland haben könnte.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie betrachtet das Übereinkommen als unzureichend, wobei Bundeskanzler Friedrich Merz die Einigung dennoch als dringend notwendig begrüßte, um einen drohenden Handelskonflikt abzuwenden. Seine Unterstützung für die künftigen Verhandlungen sicherte er der Europäischen Kommission zu.
In Frankreich gab es hingegen harsche Kritik. Premierminister François Bayrou beklagte einen „traurigen Tag“ für die europäische Einheit und die kollektiven Werte. Bislang hat sich Präsident Emmanuel Macron nicht öffentlich zu den Ereignissen geäußert.
Gleichzeitig stehen noch weitere Verhandlungen der USA an, so insbesondere mit China, wobei US-Finanzminister Scott Bessent und chinesische Vertreter in Stockholm über den Fortgang im Zollkonflikt beraten werden.
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