Innovation oder Bedrohung? US-Stablecoins lassen Zahlungsabwickler zittern

Die Aktienkurse der Zahlungsdienstleister Adyen und Worldline gerieten erneut unter Druck, da die Aussicht auf abnehmende Umsätze die Börsen verunsichert. In Amsterdam mussten die Adyen-Papiere am Donnerstag einen Verlust von 2 Prozent hinnehmen, während Worldline in Paris sogar um 5,7 Prozent einbrachen. Dies führte die Aktien auf den niedrigsten Stand seit dem Börsengang vor elf Jahren. Der Ursprung dieses Kurssturzes liegt in den USA, wo der Senat jüngst ein Gesetzespaket verabschiedete, das neue Regelungen für den Umgang mit Stablecoins vorsieht. Stablecoins sind Kryptowährungen, die an traditionelle Währungen gekoppelt sind und dadurch weniger volatil erscheinen. Mit einer komfortablen Mehrheit wurde im Senat zugestimmt, doch steht die Zustimmung des Repräsentantenhauses noch aus. An der Börse wird bereits spekuliert, dass Großkonzerne wie Amazon und Walmart künftig eigene Stablecoins auflegen könnten. Damit hätten sie die Möglichkeit, Kosten für die Zahlungsabwicklung über traditionelle Dienstleister und Kreditkartenunternehmen zu umgehen. Dies drückte auch auf die Aktienkurse von Paypal, Visa und Mastercard an der Wall Street, die Verluste zwischen 3 und 5,4 Prozent verzeichneten. Profiteur dieser Entwicklung könnte der Stablecoin-Anbieter Circle Internet sein. Der Wert des Unternehmens stieg bereits um ein Drittel auf über 44 Milliarden US-Dollar. Seit ihrem Börsengang vor kurzem haben sich die Aktien von Circle beeindruckend entwickelt und wurden am Donnerstag vorbörslich nochmals höher bei etwa 212 US-Dollar gehandelt, ein beachtlicher Anstieg gegenüber dem Ausgabepreis.