Israels Luftabwehrsysteme auf die Probe gestellt: Neue Welle iranischer Raketenangriffe

Die Spannungen im Nahen Osten erreichen einen neuen Höhepunkt, während Iran in den letzten Tagen eine massive Welle ballistischer Raketen auf Israel abgefeuert hat. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte erfolgten am Freitagabend rund 200 Angriffe und weitere 70 am Samstagabend. Insgesamt wurden 370 Raketen abgefeuert, von denen etwa 30 im israelischen Staatsgebiet einschlugen, was zu 24 Todesfällen und fast 600 Verletzten führte. Besonders betroffen sind Städte wie Rishon LeZion und Bat Yam in der Nähe von Tel Aviv, ebenso wie Haifa im Norden und das Zentrum von Tel Aviv. Die Hunderte von Drohnen, die ebenfalls entsandt wurden, konnten leichter abgefangen werden. Allerdings zeigt sich ein ernüchterndes Bild der Luftabwehr: Etwa 10% bis 15% der Raketen schaffen es, die Verteidigungssysteme zu durchdringen, wie Yechiel Leiter, der israelische Botschafter in den USA, einräumte. Der jüngste Kontext der Angriffe unterscheidet sich von früheren Vorfällen, bei denen Iran primär militärische Ziele ins Visier nahm. Diese neue Offensive zielt vermehrt auf zivile Gebiete ab und stellt eine erhebliche Bedrohung dar. Ballistische Projektile, die von Iran unterstützt werden und über fortgeschrittene Navigationssysteme verfügen, machen die Abwehr extrem herausfordernd. Premierminister Benjamin Netanyahu hat die Bevölkerung gewarnt, auf mögliche weitere Angriffe aus Iran vorbereitet zu sein und bei Alarm sofort Schutz in Bunkern zu suchen. Die israelische Armee setzt weiterhin alles daran, Abschussrampen zu zerstören und den Angriffsstrom zu unterbrechen. Doch trotz intensiver Bemühungen hat Iran noch Tausende von Raketen zur Verfügung. Israel sieht sich in einer „existenziellen Auseinandersetzung“, wie Netanyahu betont. Die bisherigen Angriffe haben bereits beträchtliche Kosten verursacht, wobei die Abwehr mit den teuren Arrow-Abfangraketen Millionen von Dollar verschlingt. Die Situation bleibt angespannt, und die Zukunft des Konflikts ist ungewiss.