Japex plant Verkauf von Seagull-Anteil in der Nordsee

Die japanische Japan Petroleum Exploration, kurz Japex, erwägt den Verkauf ihres 15-prozentigen Anteils am Seagull-Öl- und Gasfeld in der britischen Nordsee. Der Grund sind Unsicherheiten bezüglich der Steuerpolitik der britischen Regierung, wie Reuters berichtet. Aktuell sucht Japex nach interessierten Bietern für ihren Anteil an dem von BP betriebenen Feld. Ein Unternehmenssprecher teilte per E-Mail mit, dass alle möglichen Maßnahmen geprüft werden, um den Wert der britischen Operationen zu steigern. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht getroffen worden. Japex ist seit 2014 am Seagull-Feld beteiligt, das im Jahr 2023 in Produktion ging und voraussichtlich auf einen Spitzenoutput von etwa 50.000 Barrel Öläquivalent pro Tag kommen wird. BP hält 50% und Ithaca Energy 35% an dem Feld. Das japanische Unternehmen zieht in Betracht, sich aus seinen Upstream-Aktivitäten im Vereinigten Königreich zurückzuziehen, was den Verkauf ihrer lokalen Einheit oder ihres Anteils am Seagull-Feld bedeuten könnte – ihrem einzigen Vermögenswert in dieser Region. Potenzielle Käufer könnten von Japex' Steuerverlusten in Höhe von 150 Millionen Pfund (195 Millionen Dollar) profitieren, um künftige Investitionen abzuschreiben. Eine Frist für die Abgabe von Geboten für den Anteil wird im Dezember 2024 erwartet. Bereits im Juli zog sich ExxonMobil nach Jahrzehnten aus der Nordsee zurück, während auch Chevron einen Rückzug plant. Kleinere Unternehmen wie Harbour Energy und Serica Energy fahren aufgrund der zunehmenden steuerlichen Unsicherheiten Investitionen zurück. Der von der Labour-Regierung vorgeschlagene Anstieg der Sonderabgabe auf 38%, der zu einer Gesamtbesteuerung von 78% auf Öl- und Gasaktivitäten führen würde, stößt auf erheblichen Widerstand in der Branche. Diese Steuer soll bis März 2030 bestehen bleiben. Zudem erwägt die Regierung Änderungen bei den Investitionsanreizen, die mit dem Budget am 30. Oktober bekannt gegeben werden sollen.