Kölner Ford-Werke stehen still: Streik gegen geplanten Stellenabbau
Eulerpool Research Systems •12. Mai 2025
Takeaways NEW
- Streik bei den Kölner Ford-Werken gegen geplanten Stellenabbau bis Ende 2027.
- Zukunftsperspektiven: Verkauf des europäischen Geschäfts, Joint Venture oder Investitionen in Elektromobilität.
Erstmals in der fast hundertjährigen Geschichte der Kölner Ford-Werke kommt es zu einem Streik. Die für Mittwochmorgen geplante Protestaktion gegen den Stellenabbau an den Ford-Werken mit 11.500 Beschäftigten soll bis zum Ende der Nachtschicht am Donnerstagmorgen andauern, wie die IG Metall bekanntgab. Die Gewerkschaft lehnt den bis Ende 2027 geplanten Abbau von 2900 Arbeitsplätzen ab und sieht die Zukunft der Ford-Deutschlandtochter gefährdet. Sie fordert einen Sozialtarifvertrag, um den Mitarbeitern finanzielle Sicherheiten zu verschaffen.
Zur Verschärfung der Auseinandersetzung hatte die IG Metall im März und April bereits Warnstreiks durchgeführt. Momentum bekam die Bewegung durch eine Urabstimmung in der letzten Woche, bei der 93,5 Prozent der Metaller sich zu Streiks bereiterklärten. „Es ist Zeit für den Arbeitgeber, sich zu bewegen und eine umfassende Lösung für die Belegschaft in Köln zu finden“, kommentierte Betriebsratschef Benjamin Gruschka.
Verkompliziert wird die Situation durch die begrenzten Einflussmöglichkeiten des deutschen Managements, da es an die Entscheidungen der US-Konzernmutter gebunden ist, die kürzlich Druck durch die Aufkündigung einer Bürgschaft erhöhte. Bei einem rückläufigen Marktanteil und schwachem Elektroautoverkauf droht die wirtschaftliche Lage der Ford-Werke weiter zu erodieren. Die Expertise von Branchenkennern sieht das europäische Geschäft von Ford in düsteren Farben, mit Verlusten an Marktanteilen und hohen Personalkosten.
Es werden mögliche Zukunftsperspektiven diskutiert: ein Verkauf des europäischen Geschäfts, die Suche nach Partnern für ein Joint Venture oder erhebliche Investitionen in Elektromobilität und Markenimage durch die US-Mutter. Kölner Elektroautos, die auf Volkswagen-Komponenten setzen, gelten derzeit als nicht konkurrenzfähig, und die Bedingungen für ein gewinnbringendes Geschäftsumfeld scheinen sich weiter zu verschlechtern, da chinesische Hersteller zunehmend europaweit Fuß fassen.
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