Krisenzeit in der Sicherheitsarchitektur: Deutsche Meinungen zu Russlands Bedrohungspotential
Eulerpool Research Systems •20. Juli 2025
Takeaways NEW
- Eine Umfrage zeigt, dass etwa die Hälfte der deutschen Wähler Russland als erhebliche Bedrohung ansieht.
- Die Bundesregierung plant Investitionen in die Bundeswehr als Reaktion auf das gesteigerte Bedrohungspotential durch Russland.
In einer kürzlich durchgeführten Umfrage offenbart sich, dass ungefähr die Hälfte der deutschen Wählerschaft die Sichtweise der Bundesregierung teilt und Russland als Bedrohung für die Bundesrepublik einschätzt. Laut einer Studie von YouGov für die Deutsche Presse-Agentur betrachten 13 Prozent der Befragten die militärische Gefahr durch Moskau als sehr groß, während 36 Prozent eine erhebliche Bedrohung wahrnehmen. Im Kontrast dazu sehen 30 Prozent lediglich eine geringe Bedrohung, und 14 Prozent fühlen sich durch Russland überhaupt nicht gefährdet. Die politische Gesinnung spielt hierbei eine bedeutende Rolle: Eine breite Mehrheit der Anhänger von Union, SPD und Grünen empfindet Russland als erhebliche oder große Gefahr, wobei 58 bis 62 Prozent diesen Standpunkt vertreten. Im Durchschnitt bleibt ein Drittel dieser Wählergruppen gelassen und erkennt keine oder nur eine geringe Bedrohung. Innerhalb der Reihen der AfD kehrt sich das Bild um, mit 65 Prozent, die keinerlei militärische Bedrohung seitens Russland sehen, während 29 Prozent eine Gefahr wahrnehmen. Bei der Wählergemeinschaft von Bündnis-Selbständige Mitte (BSW) zeigt sich eine ähnliche Stimmung mit 51 Prozent, die keine Bedrohung erkennen. Anders bei den Anhängern der Linken, wo die Meinungen mit 48 Prozent, die eine Bedrohung wahrnehmen, und 47 Prozent, die keine sehen, nahezu ausgeglichen sind. Angesichts dieser Divergenzen in der öffentlichen Meinung plant die Bundesregierung umfangreiche Investitionen in die Bundeswehr, sowohl in Bezug auf die personelle Verstärkung als auch auf die Verbesserung der Verteidigungsfähigkeiten. Neben attraktiveren Konditionen für den freiwilligen Wehrdienst ist dieses Vorhaben maßgeblich durch die veränderte sicherheitspolitische Lage und die von Moskau ausgehende Bedrohung veranlasst. Der Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) betonte in einer hitzigen Haushaltsdebatte, dass dieser strategische Kurs die adäquate Antwort auf die gegenwärtige Bedrohungssituation sei. Das zunehmend aggressive Auftreten Russlands, untermauert durch den seit mehr als dreieinhalb Jahren schwelenden Konflikt in der Ukraine, unterstreiche die Notwendigkeit dieses sicherheitspolitischen Paradigmenwechsels.
Eulerpool Markets
Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade
Institutional
Financial Data
Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.
- 10M+ securities worldwide
- 100K+ daily updates
- 50-year historical data
- Comprehensive ESG metrics

Save up to 68%
vs. legacy vendors