Länderfinanzausgleich erreicht neuen Rekordwert: Bayern an der Spitze der Geberländer
Eulerpool Research Systems •27. Juli 2025
Takeaways NEW
- Der Länderfinanzausgleich in Deutschland hat 2025 einen neuen Rekordwert erreicht, wobei Bayern als größtes Geberland 60% der Zahlungen stemmt.
- Bayern hat gegen den Ausgleich beim Bundesverfassungsgericht Klage eingereicht und fordert eine Reform des Systems.
Im ersten Halbjahr 2025 hat der Länderfinanzausgleich in Deutschland einen Höchststand von über 11 Milliarden Euro erreicht, ein signifikanter Anstieg um etwa 1,35 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hauptakteur in dieser finanziellen Verlagerung bleibt Bayern, das allein 6,672 Milliarden Euro beigetragen hat. Auch Baden-Württemberg mit 2,155 Milliarden Euro und Hessen mit 2,039 Milliarden Euro gehören zu den größten Geberländern. Hamburg rangiert auf Platz vier mit 312 Millionen Euro.
Bayerns Finanzminister Albert Füracker äußerte sich besorgt über diese Entwicklung und bezeichnete den Anstieg als außer Kontrolle geraten. Trotz der Unmöglichkeit einer genauen Jahresprognose fordert Füracker eine grundlegende Reform des Systems. Bemerkenswerterweise stemmt Bayern nun knapp 60 Prozent der Gesamtzahlung, was Füracker als nicht nachhaltig für das wirtschaftliche Gleichgewicht Deutschlands erachtet.
Auf der anderen Seite der Geldverteilung steht Berlin als größter Empfänger mit 2,028 Milliarden Euro. Sachsen und Thüringen folgen mit 1,919 Milliarden beziehungsweise 1,161 Milliarden Euro. Der Finanzkraftausgleich bleibt ein wichtiges Instrument zur Sicherstellung annähernd gleicher Lebensverhältnisse über die Bundesländer hinweg. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 18,65 Milliarden Euro umverteilt, wobei Bayern den Löwenanteil trug.
Im Juli 2023 reichte Bayern Klage gegen den Ausgleich beim Bundesverfassungsgericht ein, um die bestehenden Strukturen zu überdenken. Den genauen Zeitpunkt einer Entscheidung des Gerichts gibt es bislang nicht. 12 Bundesländer haben sich bereits in dieser verfassungsrechtlichen Auseinandersetzung zusammengeschlossen.
Der derzeitige Koalitionsvertrag sieht jährliche Zahlungen des Bundes an die Geberländer vor, konkret 400 Millionen Euro. Bayern als Hauptzahler könnte davon wesentlich profitieren, jedoch fehlt es momentan an einer konkreten Gesetzgebung hierzu. Füracker unterstreicht die Notwendigkeit, Solidarität und Eigenverantwortung wieder in Einklang zu bringen, um ein stabiles wirtschaftliches Umfeld zu sichern.
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