Lohnherausforderungen japanischer KMU: Ein Hindernis auf dem Weg zu höheren Zinsen

Die wirtschaftliche Landschaft Japans präsentiert sich derzeit voller Spannungen, da kleinere Unternehmen einen Großteil ihrer Gewinne in Gehaltsanhebungen investieren. Im Vergleich zu größeren Firmen könnte dies das Bestreben der Bank of Japan (BOJ) gefährden, die Zinsen langfristig zu erhöhen. Angesichts der Tatsache, dass diese kleineren Unternehmen stolze 70 % der Arbeitskräfte des Landes beschäftigen, steht viel auf dem Spiel. Unter der Vielzahl von Unternehmen befindet sich auch Ito Tekko, ein Gießereibetrieb in Kawaguchi, der seine Löhne in den letzten zwei Jahren um über 11 % angehoben hat. Doch Präsident Nobuhiro Ito äußerte Bedenken, dass solche Erhöhungen in der Zukunft wiederholbar wären, besonders angesichts notwendiger Investitionen in die Modernisierung von Ausrüstungen. Der Druck, die Kosten im Griff zu behalten, zwingt viele kleinere Betriebe zu umsichtigem Vorgehen. Gleichzeitig stellen sich andere Hürden: Die erwarteten Zölle des designierten US-Präsidenten Donald Trump bringen zusätzliche Unsicherheiten. Inmitten dieser Herausforderungen neigt die BOJ dazu, die Zinssätze in ihrer nächsten Sitzung nicht zu verändern, da weitere Analysen zum Lohnwachstum abgewartet werden. Während größere Konzerne signalisiert haben, bereit zu sein, weiterhin Gehälter zu steigern, um Fachkräfte zu gewinnen, bleibt unklar, ob kleinere Unternehmen diesem Beispiel folgen können. Der schmale Spielraum ihrer finanziellen Ressourcen könnte zu Lasten ihrer Wettbewerbsfähigkeit gehen. Eine Umfrage offenbart, dass viele Kleinunternehmen ihre Löhne aus Notwendigkeit erhöhen mussten, nicht wegen verbesserter Gewinne. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Plan von Premierminister Shigeru Ishiba, den nationalen Mindestlohn signifikant zu erhöhen – eine Maßnahme, die auf breite Unterstützung angewiesen ist, um potenzielle wirtschaftliche Divergenzen zu überbrücken. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird für BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda entscheidend sein, da seine Strategie zur Zinsanhebung stark von einem nachhaltigen Lohnwachstum abhängt.