Maskenbeschaffung: Streit um Sonderbericht sorgt für Spannungen im Bundestag

Gesundheitsministerin Nina Warken hat in einem bemerkenswerten Schritt verkündet, den viel diskutierten Sonderbericht zur Maskenbeschaffung während der Corona-Pandemie dem Haushaltsausschuss zugänglich zu machen, allerdings mit wesentlichen Schwärzungen. Die CDU-Politikerin betonte gegenüber der 'Rheinischen Post', dass der Bericht vertrauliche Informationen beherberge, deren Schutz unerlässlich sei. Dies bezieht sich insbesondere auf personenbezogene Daten, Geschäftsgeheimnisse betroffener Unternehmen und laufende Prozesse mit Lieferanten. Der Bericht, der ursprünglich von Margarethe Sudhof 2024 im Auftrag von Warkens Vorgänger Karl Lauterbach erstellt wurde, wirft Milliardenrisiken für den Bund auf. Besondere Brisanz erhält das Dokument durch das Vorgehen des damaligen Ressortchefs Jens Spahn zu Beginn der Pandemie, als zahlreiche Maskenverträge unter besonderen Bedingungen abgeschlossen wurden. Die daraus resultierenden Rechtsstreitigkeiten könnten dem Bund teuer zu stehen kommen. Im Vorfeld der Ausschusssitzung, an der auch Spahn teilnehmen wird, äußerten sich zahlreiche Abgeordnete kritisch zu den Schwärzungen. Vertreter der Grünen, wie die Haushälterin Paula Piechotte, fordern eine umgehende und vollständige Veröffentlichung, um eine umfassende politische Bewertung zu ermöglichen. Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen wiederum mahnte zur vollständigen Transparenz als notwendige Basis zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Demokratie. Das Ministerium verteidigt jedoch seine Vorsicht, da viele Firmen bisher nicht zur Freigabe ihrer Daten befragt wurden und sowohl Unternehmensinteressen als auch Prozessrisiken berührt werden könnten.