Takeaways NEW
- Die Deutschen geben im europäischen Vergleich wenig für Mode aus, nur 547 Euro pro Kopf.
- Der stationäre Modehandel in Deutschland leidet unter Kaufzurückhaltung und Konkurrenz aus Asien.
In Deutschland wird Mode einer aktuellen Studie zufolge stiefmütterlich behandelt. Laut einer Analyse des Marktforschungsunternehmens NIQ beträgt der Durchschnittsbetrag, den die Deutschen im Jahr 2024 für Bekleidung und Schuhe investierten, lediglich 547 Euro pro Person. Im Vergleich dazu liegt der Mittelwert der untersuchten 25 europäischen Länder bei 772 Euro pro Kopf. NIQ-Einzelhandelsexperte Filip Vojtech bezeichnet die Bundesbürger als "Modemuffel". Der Anteil der Menschen, die kaum Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legen, sei hierzulande bemerkenswert hoch. Insbesondere in beruflichen Kontexten wird auf formelle Eleganz oft verzichtet. Im internationalen Ranking nehmen die Deutschen damit einen relativ hinteren Platz ein, nämlich Rang 18. An der Spitze des Vergleichs befinden sich Luxemburg mit 1.777 Euro pro Kopf, gefolgt von der Schweiz, Norwegen, Großbritannien, Frankreich und Spanien. Als Schlusslicht agiert Rumänien mit Modeausgaben von 375 Euro je Person. Interessanterweise geben die Deutschen laut NIQ nur 8,1 Prozent ihrer Einzelhandelsausgaben für Kleidung und Schuhe aus, ein Wert, der lediglich in Finnland noch geringer ist. Im Gegensatz dazu ist Spanien Spitzenreiter mit einem Anteil von 14,8 Prozent. Auch innerhalb Deutschlands gibt es regionale Differenzen: Modestadt-Mailand-investierfreudig und Berlin zaghaft. Vor allem der Großraum München und Hamburg heben sich positiv ab. Die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Zeit haben dazu geführt, dass Verbraucher zunehmend bei Mode sparen. Eine Umfrage des Preisvergleichsportals Idealo zeigt, dass jeder zweite Online-Shopper Einsparungen bei Bekleidung vornimmt. Andere Kategorien wie Lebensmittel oder Elektronik sind seltener von Sparmaßnahmen betroffen. Der stationäre Modehandel in Deutschland kämpft unterdessen mit Kaufzurückhaltung, mäßigen Umsätzen und wachsender Konkurrenz aus Asien. Besonders der klassische Einzelhandel erlebt schwierige Zeiten. So meldeten namhafte Marktteilnehmer wie die Kaufhauskette Galeria oder die Modehändler Esprit und Sinn im vergangenen Jahr Insolvenz an.
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