Nomura und T. Rowe Price warnen vor steigendem US-Treasury-Renditen

Nomura und T. Rowe Price sehen Potenzial für einen Anstieg der 10-jährigen US-Treasury-Renditen auf bis zu 6 Prozent in diesem Jahr. Diese Einschätzung kommt wenige Tage vor der Amtseinführung von Donald Trump als neuer US-Präsident. Nomura-Ökonomen, geleitet von Rob Subbaraman, betonen, dass die aktuellen Renditen im Vergleich zu zwei entscheidenden Faktoren – Verbraucherpreis-Inflation und fiskalische Bilanz – weiterhin niedrig sind. Die jüngsten Ängste vor anhaltender Inflation und fiskalischen Belastungen hatten die 10-jährigen US-Renditen auf den höchsten Stand seit Ende 2023 getrieben, bevor neue Inflationsdaten die Hoffnungen auf zusätzliche Zinssenkungen der Federal Reserve belebt haben. Die Märkte sind gespannt auf Trumps Amtseinführung und die Auswirkungen seiner Politik. Nomura erwartet von der Trump-Administration ein schnelles Durchgreifen bei den Zöllen, geht jedoch davon aus, dass disinflationäre angebotsseitige Reformen wie Deregulierung Zeit benötigen, um im Kongress umgesetzt zu werden. Auch T. Rowe Price prognostiziert höhere US-Renditen aufgrund befürchteter fiskalischer Herausforderungen und steigender Inflation unter Trump. Das Unternehmen sieht die Benchmark-Rendite im laufenden Quartal auf 5 Prozent steigen, mit möglichem weiterem Anstieg. Nomura gibt zu bedenken, dass das zyklisch bereinigte US-Haushaltsdefizit plus die Inflation den schlechtesten Stand seit mindestens 1960 erreicht habe. Es gibt kaum Spielraum, das geschätzte Haushaltsdefizit von etwa 2 Billionen USD zu reduzieren. In Kombination mit der Umschuldung fälliger Schulden könnte dies eine Bruttoausgabe von US-Treasuries von rund 5 Billionen USD in diesem Jahr bedeuten, was etwa 17 Prozent des BIP entspricht.