OpenAI erhält Großauftrag vom US-Verteidigungsministerium

Das US-Verteidigungsministerium hat OpenAI einen bedeutenden Auftrag über bis zu 200 Millionen US-Dollar erteilt. Ziel des Vertrags ist es, Prototypensysteme zu entwickeln, die auf den fortschrittlichen Modellen von OpenAI basieren und zur Erfüllung administrativer Aufgaben dienen. Beispiele für mögliche Einsatzgebiete sind die Unterstützung von Soldaten im Gesundheitswesen, die Optimierung von Datenprogrammen sowie die Stärkung der proaktiven Cyberabwehr. Dabei sollen alle Anwendungen im Einklang mit den Nutzungsrichtlinien von OpenAI stehen. Während der Auftrag des Verteidigungsministeriums die Entwicklung von KI-Prototypen für sicherheitsrelevante Herausforderungen sowohl im kriegerischen als auch im Unternehmensumfeld vorsieht, bleibt unklar, ob dies auch direkte Waffeneinsätze umfasst. Immerhin verbietet OpenAI Einzelpersonen die Nutzung von ChatGPT für die Entwicklung oder den Einsatz von Waffen. Seit Januar 2024 fehlt in den Nutzungsbedingungen jedoch die klare Formulierung 'Militär und Krieg'. Im Kontext geopolitischer Spannungen, insbesondere der Konkurrenz zwischen westlichen und chinesischen KI-Modellen, wirkt der Einsatz von OpenAI in der nationalen Sicherheitsstrategie nicht überraschend. So hat Marc Andreessen kürzlich China und die westliche Welt in einem Podcast als Beteiligte in einem 'kalten Krieg' der KI-Entwicklung beschrieben. Interessant ist auch, dass diese Entwicklung die angespannte Beziehung von OpenAI zu Microsoft beleuchtet, einem ihrer größten Investoren. Microsoft verfügt seit langem über zahlreiche Regierungsverträge, einschließlich solcher mit dem Verteidigungsministerium, die die hohen Sicherheitsprotokolle ihrer Cloud betreffen. OpenAI hingegen präsentiert dieses neue Abkommen als Teil seines „OpenAI für die Regierung“-Programms, welches verschiedene Regierungsstellen direkt beliefert. Der Vertrag könnte aus Microsofts Sicht als Rückschritt empfunden werden, da das Verteidigungsministerium nun offenbar zusätzlich zur direkten Zusammenarbeit mit OpenAI neigt.