Puls der Märkte: EuroStoxx auf Kurs-Halteposition, Immobilienwerte glänzen, Saint Gobain und Aegon straucheln

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich am Freitag weitgehend unverändert, geprägt von anfänglicher Zuversicht und späteren leichten Dämpfern durch nachgebende US-Futures. Der Kontinentalindex EuroStoxx 50 verharrte im Tagesverlauf auf dem Niveau des Vortags, während sich an den nationalen Fronten unterschiedliche Tendenzen abzeichneten: Der Cac 40 in Frankreich ließ leicht nach und der britische FTSE 100 verbuchte hingegen moderate Gewinne. Börsenexperten wie Andreas Lipkow identifizierten eine gewisse Marktmüdigkeit infolge der bisherigen Jahresgewinne. Dazu gesellte sich ein gemischtes Bild bei den Inflationsdaten der Eurozone. Obgleich die Inflation im Februar weiter nachgab, entsprach das Ausmaß nicht ganz den Erwartungen der Märkte. Für eine positive Note sorgte immerhin der Rückgang der Kerninflationsrate, was Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank als gute Nachricht würdigte. Bei den Branchen führen aktuell Immobilienwerte mit einem deutlichen Plus und überflügelten damit ihre Konkurrenten. Im Gegenzug rangierten Baustoffaktien unter den Verlierern der Stunde. Insbesondere Saint Gobain verzeichnete mit einem Kursrückgang von 4,8 Prozent eine spürbare Reaktion auf eine verhaltene Prognose und das enttäuschende Neubaugeschäft im letzten Jahr. Analysten von Davy Research wiesen zudem auf die zurückhaltende Zukunftsprognose hin, die nach den vorherigen Kursgewinnen zu Gewinnmitnahmen verführte. Im Versicherungssektor verloren die Titel von Aegon signifikant an Wert, nachdem der operative Gewinn des niederländischen Versicherungsriesen unter den Prognosen blieb. Die Verlustleader unter den kleineren Unternehmen war Kühne+Nagel, deren Aktienkurs nach einem Umsatzrückgang und halbierten Betriebsergebnissen sowie Reingewinn dramatische Einbußen hinnehmen musste.