Reform des Arbeitszeitgesetzes: Balance zwischen Flexibilität und Schutz gefragt
Eulerpool Research Systems •23. Juli 2025
Takeaways NEW
- Die Bundesregierung plant eine Reform des Arbeitszeitgesetzes, um flexiblere Arbeitszeitregelungen zu ermöglichen.
- Die Debatte fokussiert sich auf die Balance zwischen unternehmerischer Flexibilität und dem Schutz der Arbeitnehmerrechte.
Die Arbeitswelt in Deutschland steht vor einem möglichen Umbruch. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) verdeutlicht, dass ein Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland nach wie vor an klassischen Arbeitstagen interessiert ist. So wünschen sich 72 Prozent der Befragten eine maximale Arbeitszeit von acht Stunden pro Tag. Der Trend geht dabei zu festen Arbeitszeiten, mit einem Arbeitsbeginn zwischen 6 und 9 Uhr und Feierabend um 18 Uhr. Lediglich eine kleine Minderheit zieht es vor, den Arbeitstag am Abend fortzusetzen.
Unterdessen bereitet die Bundesregierung eine Reform des Arbeitszeitgesetzes vor, um flexiblere Arbeitszeitregelungen zu ermöglichen. SPD und CDU/CSU haben im Koalitionsvertrag bereits auf den Wunsch nach mehr Flexibilität hingewiesen. Im Rahmen eines anstehenden Dialogs mit den Sozialpartnern soll ein wöchentlicher Arbeitszeitraster anstelle der bisherigen Acht-Stunden-Grenze geprüft werden. Während die Regierung mehr Spielraum für Arbeitnehmer und Arbeitgeber schaffen möchte, warnt der DGB, dass ohne ausreichende Schutzmechanismen Beschäftigte, insbesondere ohne Tarifvertrag, benachteiligt sein könnten.
Auch innerhalb der Regierungskoalition gibt es Stimmen, die vor zu viel Flexibilität warnen. Dagmar Schmidt von der SPD hebt die Bedeutung von klaren Rahmenbedingungen hervor, die nicht nur den Unternehmen, sondern auch den Arbeitnehmern zugutekommen sollen. Gleichzeitig findet die Idee einer Wochenarbeitszeit unter einem Teil der Bevölkerung Anklang. Laut einer YouGov-Umfrage wären 38 Prozent der Bevölkerung für eine wöchentliche Höchstarbeitszeit, während 20 Prozent diese ablehnen.
In der Debatte um das Arbeitszeitgesetz geht es letztlich um die richtige Balance zwischen unternehmerischer Flexibilität und dem Schutz der Arbeitnehmerrechte. Dies wird die zentrale Herausforderung für die bevorstehenden Reformen sein.
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