Spanien zwischen Touristenschwemme und Wohnungsnot: Ein Balanceakt
Eulerpool Research Systems •11. Juni 2025
Takeaways NEW
- Spanien kämpft mit Wohnungsnot aufgrund des Tourismusbooms und steigender Ferienwohnungsnachfrage.
- Die Regierung ergreift Maßnahmen gegen illegale Airbnb-Angebote, während wirtschaftliche Beziehungen gestärkt werden sollen.
Die touristischen Erfolge Spaniens stehen neben den Sonnenseiten der Urlaubsmagneten zunehmend vor ernsthaften Herausforderungen. Mit satten 94 Millionen internationalen Besuchern im vergangenen Jahr bleibt Spanien eine Attraktion für Weltenbummler, doch nach Meinung von Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo kann das Land die Begleiterscheinungen dieser Touristenflut nicht mehr ignorieren. In Anbetracht prognostizierter 100 Millionen Touristen in diesem Jahr, gibt sich die Regierung besorgt: Die steigende Nachfrage nach kurzfristigen Ferienwohnungen belastet den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt.
Spaniens Wirtschaft trotzt mit einem Wachstum von 3,2% im vergangenen Jahr und einer geplanten Steigerung von 2,4% im laufenden Jahr ihrem europäischen Umfeld. Allerdings brodelt es in den Großstädten wie Madrid und Barcelona, wo Bürger gegen steigende Mietpreise mobil machen. Schilder mit der markanten Botschaft „Airbnb raus aus unseren Vierteln“ spiegeln den geballten Unmut wider.
Als Reaktion darauf schlägt die Regierung auf die Pauke und geht gegen illegale Airbnb-Angebote vor. Doch bleibt das diese Maßnahme nicht unangefochten, da Airbnb selbst Berufung gegen die Vorwürfe eingelegt hat. Die wichtigste Aufgabe sei der Ausbau des öffentlichen Wohnungsangebots, so Cuerpo, da Spanien hier im Vergleich zu anderen EU-Staaten zurückfalle.
Ebenfalls von globalem Interesse sind die Gespräche zu den EU-USA Handelsbeziehungen. Weder die Europäische Union noch Spanien lassen sich hinsichtlich potenzieller US-Zölle täuschen, denn die wirtschaftlichen Beziehungen sollen gestärkt werden. Falls dies nicht gelinge, würden Alternativmaßnahmen die heimischen Unternehmen schützen, unterstrich der Minister.
Die Ursache des spanischen Wohnungsengpasses findet sich in der Nachwirkungswelle der Finanzkrise 2008 und dem damit einhergehenden Baustopp. Die Zunahme der Einwohnerzahl durch Migration und der touristische Ansturm verschärften die Wohnraumnot zusätzlich. Ein ganzheitlicher Ansatz, der auch Marktregulierungen und die Kontrolle von Plattformen für Kurzzeitvermietungen umfasst, sei unerlässlich.
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