Stabile Turbulenzen: Deutsche Chemie- und Pharmabranche auf Erholungskurs

Eulerpool Research Systems 17. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Die deutsche Chemie- und Pharmabranche zeigt Anzeichen der Stabilisierung, jedoch ohne eine kraftvolle Erholung.
  • Politische Unterstützung und der Fokus auf Bürokratieabbau und Wettbewerbsfähigkeit könnten der Branche helfen.
Die deutsche Chemie- und Pharmabranche zeigt Anzeichen der Stabilisierung, auch wenn die erwartete kraftvolle Erholung ausbleibt. Laut Angaben des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) ist der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr minimal um 0,5 Prozent auf 107 Milliarden Euro gesunken. Die Produktion schrumpfte bei gleichbleibenden Preisen um ein Prozent. Trotz der gedämpften Zahlen konnte die Branche den steilen Abwärtstrend der letzten Jahre abbremsen. Ein Aufschwung wird allerdings nicht vor dem nächsten Jahr erwartet. VCI-Präsident Markus Steilemann bemerkte, dass rund 40 Prozent der Mitgliedsunternehmen aktuell über einen Mangel an Aufträgen klagen. Dennoch zeigt er sich optimistisch angesichts politischer Unterstützung, da in Berlin und Brüssel Themen wie Wettbewerbsfähigkeit und Bürokratieabbau wieder verstärkt in den Fokus gerückt sind. Steilemann setzt sich insbesondere für einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis und den Abbau von Bürokratie ein, die laut einer Ifo-Studie der deutschen Wirtschaft jährlich 146 Milliarden Euro kostet. Innerhalb der Branche leistet das Pharmageschäft einen positiven Beitrag: Die Produktion stieg hier um zwei Prozent, während die chemische Produktion bei schwacher Auslastung um drei Prozent sank. Die Zahl der Beschäftigten blieb stabil bei etwa 480.000, trotz der von Konzernen wie BASF angekündigten Stilllegungen von Anlagen. Die Befürchtungen vor US-Zöllen auf Medikamente führten im ersten Quartal zu einem Anstieg bei Umsatz und Produktion, da Kunden Bestellungen vorzogen. Für das laufende Jahr korrigierte der VCI seine Prognose nicht: Eine stagnierende Produktion und ein leichter Umsatzrückgang um ein Prozent werden erwartet. Der Zollstreit mit den USA bleibt eine Belastung für die Branche, wie Steilemann betont. Die globale Wirtschaft wird zunehmend durch protektionistische Maßnahmen gestört, was auch Auswirkungen auf die deutsche Industrie hat. Die energieintensive Chemieproduktion leidet unter steigenden Energiepreisen und einer schleppenden Konjunktur. Seit dem Jahr 2018 ist die chemische Produktion um rund 20 Prozent geschrumpft. Große Chemiekonzerne wie BASF und Evonik haben Sparmaßnahmen und Stellenabbaupläne bekannt gegeben. BASF und Covestro haben kürzlich sogar ihre Geschäftsprognosen nach unten korrigiert.

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