Takeaways NEW
- ArcelorMittal setzt Dekarbonisierungsprojekte in Bremen und Eisenhüttenstadt aus.
- Hohe Energiepreise und billige Importe bedrohen die europäische Stahlindustrie.
ArcelorMittal Europe hat sich entschieden, die geplante Dekarbonisierung der Stahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt vorerst nicht weiterzuverfolgen, wie das Unternehmen mitteilte. Ursächlich hierfür sind die aktuellen Marktbedingungen und die unzureichende Wirtschaftlichkeit von CO2-reduzierte Stahlproduktion, wodurch die Investitionen in diesem Bereich nicht fortgeführt werden können. Eine Zusammenarbeit mit der Bundesregierung über eine Förderung von 1,3 Milliarden Euro bis 2025 beinhaltete den Bau von Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen - ein Vorhaben, das ArcelorMittal nun auf Eis legt. Der Bremer Senat zeigte sich enttäuscht und verärgert, hatte die Landesregierung doch 250 Millionen Euro für die Umgestaltung des Bremer Stahlwerks bereitgestellt. Bürgermeister Andreas Bovenschulte bezeichnete die Entscheidung als herben Rückschlag für den Wirtschaftsstandort Bremen und forderte vom Konzern ein klares Bekenntnis zur Zukunft der Hütte und ihrer Mitarbeiter. In Brandenburg betonte Ministerpräsident Dietmar Woidke die Unterstützung für die Belegschaft des Stahlwerks in Eisenhüttenstadt. Er warnte davor, den Industriestandort Deutschland und Europa zu gefährden. Trotz der nicht in Anspruch genommenen Fördergelder wollen die Landesregierungen an der Sicherung der Arbeitsplätze festhalten. Die Absatzmärkte kämpfen zudem mit hohen Strompreisen und mangelndem Zugang zu kostengünstigem "grünem" Wasserstoff, der für die Umstellung auf umweltschonendere Produktionsverfahren nötig wäre. ArcelorMittal plant daher, sich auf die Vorbereitung zum Bau von Elektrolichtbogenöfen zu fokussieren, um in Zukunft auf wirtschaftlich tragfähige Bedingungen vorbereitet zu sein. Geert Van Poelvoorde, Leiter von ArcelorMittal Europe, machte deutlich, dass die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie unter enormem Druck steht. Das Problem der hohen Energiepreise und billigen Importe aus China erschwert ein nachhaltiges Wirtschaften. Ein europäischer Aktionsplan für Stahl und Metalle sei notwendig, um den Herausforderungen zu begegnen. ArcelorMittal sieht gleichzeitig die Ziele der CO2-Reduktion bis 2030 als zunehmend unerreichbar an. Die Transformation der Branche könnte sich als langsamer und schwieriger als erwartet erweisen. Die europäische Stahlindustrie benötigt dringend Unterstützung und entschlossene Handlungen von Seiten der Politik.
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