Steigende Eintrittspreise: Konzertbesuch wird zum Luxusgut

Eulerpool Research Systems 24. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Konzertticketpreise steigen aufgrund höherer Kosten und vermehrter Abhängigkeit der Künstler von Einnahmen aus Tourneen.
  • CTS Eventim steht unter Kritik von Verbraucherschützern und sieht sich einem intensiven Wettbewerb um Fachkräfte gegenüber.
Musikliebhaber müssen sich auf höhere Ausgaben gefasst machen, wenn sie künftig Live-Konzerte genießen möchten. Klaus-Peter Schulenberg, CEO des führenden deutschen Ticketanbieters CTS Eventim, prognostiziert einen Anstieg der Ticketpreise. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur erklärte er, dass der Trend der Preissteigerungen in der Branche unaufhaltsam sei. Mit dem Hinweis, dass dies auch in anderen Bereichen des Wirtschaftens keine Ausnahme darstelle, fügte Schulenberg hinzu, dass er auf ein akzeptables Maß der Preisanpassungen hoffe. Die Veranstalter agieren hier unter schwierigen Bedingungen. Zahlreiche Faktoren wirken bei der Preisbildung mit, darunter gestiegene Gagen und höhere Ausgaben für Veranstaltungsorte und Personal. Infolge der zunehmenden Bedeutung von Streaming-Diensten sind Künstler heute stärker auf Einnahmen aus Tourneen angewiesen. Wo einst Tonträger den Löwenanteil der Einkünfte ausmachten, verkehrt sich nun das Verhältnis zugunsten des Live-Geschäfts. Bei den Konzertgagen selbst sieht es differenziert aus: Künstler erhalten üblicherweise eine garantierte Gage sowie einen erheblichen Anteil am Veranstaltungsgewinn, der bei prominenten Namen 75 Prozent überschreiten kann. Schulenberg betont, dass in Verhandlungen die Künstler - insbesondere die erfolgreichsten - oft die Oberhand behalten. Ein zusätzlicher Kostentreiber ist der gestiegene Preis für Personal und Infrastruktur seit dem Ende der Corona-Pandemie. Der Ticketanbieter CTS Eventim spürt die Notwendigkeit, attraktive Angebote für Personal zu schaffen, da viele in der Pandemie die Branche verließen. Mitarbeit in diesem Segment wird durch unregelmäßige Arbeitszeiten und körperliche Belastung erschwert, was den Wettbewerb um Fachkräfte intensiviert. CTS Eventim, das nach Live Nation Entertainment als zweitgrößter Ticketanbieter weltweit gilt, erweitert kontinuierlich seine Geschäftsfelder. Neben Kartenvorverkäufen und Veranstaltungsorganisationen betreibt das Unternehmen bedeutende Spielstätten wie die Berliner Waldbühne, beschäftigt knapp 4.900 Mitarbeitende und verzeichnete zuletzt Erträge von 318,9 Millionen Euro. Trotz seiner Erfolge steht CTS Eventim unter Beobachtung von Verbraucherschützern. Nach einem Teilurteil des Oberlandesgerichts Bamberg soll der Anbieter kostenpflichtige Zusatzversicherungen im Verkaufsprozess nicht mehr mehrfach bewerben. Zudem läuft eine Musterfeststellungsklage der Verbraucherzentrale wegen unvollständiger Rückerstattungen bei Veranstaltungsabsagen, die Eventim als unbegründet zurückweist.

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