Tarif-Konflikt in Bayerns Metall- und Elektroindustrie: IG Metall startet mit eindrucksvollem Warnstreik
Eulerpool Research Systems •29. Okt. 2024
Takeaways NEW
- Fast 10.000 Beschäftigte beteiligen sich an Warnstreiks in Bayern, um eine Lohnerhöhung zu fordern.
- Die nächste Tarifverhandlungsrunde könnte entscheidend für rund 870.000 Beschäftigte der Industrie werden.
Fast 10.000 Beschäftigte in Bayern haben sich an der ersten Welle von Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie beteiligt, initiiert durch die IG Metall, die für insgesamt 3,9 Millionen Beschäftigte bundesweit eine Lohnerhöhung um sieben Prozent fordert. Horst Ott, Chef der IG Metall Bayern, bezeichnete den Auftakt als "knackiges Signal" an die Arbeitgeber. Diese sehen sich am Mittwoch in München zur dritten Tarifrunde am Verhandlungstisch mit der Gewerkschaft.
Pünktlich zur Geisterstunde leiteten Mitarbeiter aus 14 bayerischen Betrieben nach Ablauf der Friedenspflicht die besonders kritische Phase der Tarifverhandlungen ein. Mitarbeiter von BMW in Regensburg und Wackersdorf legten sowohl in Nacht- als auch Frühschicht die Arbeit nieder. Auch bei SKF in Schweinfurt, Bosch in Bamberg, RF360 in München und Premium Aerotec in Augsburg kam es zu Arbeitsniederlegungen während der Nachtschichten.
Der Ruf nach mehr Geld erschallt auch für Auszubildende. Vor dem Audi-Werk in Ingolstadt fand ein Azubi-Warnstreik statt, an dem laut IG Metall etwa 5.000 Auszubildende aus ganz Bayern teilnahmen. Gefordert werden 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung. Christiane Benner von der IG Metall betonte die Bedeutung von höheren Vergütungen, um junge Fachkräfte für die Industrie zu gewinnen. Insgesamt nahmen an der Auftaktaktion Mitarbeiter aus 21 verschiedenen Betrieben teil.
Für die rund 870.000 Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie wird ab Mittwochmittag die nächste Verhandlungsrunde in München entscheidend. Die Arbeitgeber bieten nach einer Pause von neun Monaten ab Juli 2025 eine Erhöhung um 1,7 Prozent und ein weiteres Plus von 1,9 Prozent ab Juli 2026 an. Der Vertrag soll über 27 Monate laufen, und Azubis sollen überproportional profitieren. Der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (VBM) verweist auf Herausforderungen wie sinkende Produktion und rückläufige Auftragseingänge und betont die beanspruchten Kapazitäten vieler Unternehmen.
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