Thyssenkrupp: Stahlregen und Sonnenstrahlen im Firmengeflecht
Eulerpool Research Systems •15. Mai 2025
Takeaways NEW
- Thyssenkrupp kämpft mit einem schwächelnden Stahlmarkt, bleibt aber optimistisch.
- Umstrukturierung und Wachstumsstrategien greifen teilweise, während Börsenkurs sinkt.
Der diversifizierte Industriekonzern Thyssenkrupp sieht sich zur Mitte seines Geschäftsjahres mit den Herausforderungen eines schwächelnden Stahlmarktes konfrontiert. Niedrigere Preise und eine zurückhaltende Nachfrage belasten das Ergebnis. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 8,6 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis auf 19 Millionen Euro einbrach – ein Rückgang, der selbst die pessimistischeren Erwartungen der Börsenanalysten übertraf. Unternehmenschef Miguel López bleibt jedoch optimistisch und hält an der Jahresprognose fest, hoffend auf Verbesserungen im zweiten Halbjahr.
Trotz der Turbulenzen zeigt die Wachstumsstrategie des Konzerns erste Erfolge. Insbesondere die Elektrolyse-Tochter Thyssenkrupp Nucera konnte ihren Wachstumskurs fortsetzen. Das Unternehmen profitiert von soliden Geschäften im Bereich Chlor-Alkali, sieht sich jedoch mit Herausforderungen im Markt für grünen Wasserstoff konfrontiert. Zweifellos hinterlassen regulatorische Unsicherheiten und hohe Anlaufkosten ihre Spuren. Dennoch bleibt Thyssenkrupp Nucera zuversichtlich und hält seine Jahresziele aufrecht.
An der Börse kamen die jüngsten Entwicklungen bei Thyssenkrupp weniger gut an. Nach einer langen Phase eines Rüstungsbooms und positiver Marktentwicklungen erlitten die Aktien am Vormittag einen herben Rückschlag von zeitweise elf Prozent im MDax, verkörpern jedoch immer noch ein positiv beeindruckendes Wachstum über das Jahr hinweg. Analysten, darunter Christian Obst von der Baader Bank, kritisieren die vorgelegten Ergebnisse und betonen Herausforderungen hinsichtlich der Erreichung der gesetzten Jahresziele.
Parallel treibt Thyssenkrupp seine konzerninternen Umstrukturierungspläne mit Begeisterung voran. Der Fokus liegt auf einer strategischen Neuausrichtung des Stahlgeschäfts und einer geplanten Teilabspaltung des Marine-Segments. Angesichts der gesicherten Mehrheitsbeteiligung von "51 Prozent plus" strebt das Unternehmen eine Notierung der neuen Marine-Holding an der Börse noch in diesem Jahr an. Im Stahlgeschäft wurden bereits umfassende Restrukturierungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit IG Metall eingeleitet, die eine signifikante Kapazitätsreduktion und den Abbau von tausenden Stellen vorsehen.
Spekulationen über einen möglichen Rückzug aus dem Werkstoffhandel wies López mit Nachdruck zurück. Material Services bleibt ein zentrales Element der Unternehmensstrategie. Aktuell überprüft man weiterhin Optionen für die Beteiligung an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann, bleibt jedoch fokussiert auf die Kernelemente der langfristigen Konzernstrategie.
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