Mali versetzt Barrick Gold unter vorläufige Verwaltung: Ein Steuerstreit eskaliert

Im westafrikanischen Mali hat die Justiz nun entschieden, das kanadische Bergbauunternehmen Barrick Gold unter vorläufige Verwaltung zu stellen. Diese Entscheidung ist Teil eines anhaltenden Konflikts zwischen dem Unternehmen und der malischen Militärregierung, die unbezahlte Steuern einfordert. Dem Beschluss des Richters Issa Aguibou Diallo zufolge wird Zoumana Makadji, ein erfahrener Buchhalter und ehemaliger Gesundheitsminister Malis, innerhalb der nächsten 15 Tage als vorläufiger Verwalter von Barrick ernannt. Der Streit erreichte im Dezember einen kritischen Punkt, als ein Haftbefehl gegen den CEO von Barrick erlassen wurde. Das Unternehmen hatte angeboten, 370 Millionen Dollar an die Regierung zu zahlen, um die Situation zu entschärfen. Trotzdem wurden Barrick-Mitarbeiter verhaftet und die Goldexporte aus Mali vorübergehend gestoppt. Barrick Gold hebt in einem Statement hervor, dass der Schlichtungsprozess bei der Internationalen Investitionsschiedsgerichtsstelle (ICSID) weiterhin laufe und bekräftigt die Bereitschaft, im Dialog mit der malischen Regierung eine konstruktive Lösung zu finden. Dabei bleibt das Unternehmen entschlossen, die Eigentümerrechte seiner Minen in der Loulo-Gounkoto-Komplex zu wahren. Mali, als einer der führenden Goldproduzenten Afrikas, hat seit der Machtergreifung der Militärregierung im Jahr 2020 zunehmend internationalen Bergbauunternehmen unter Druck gesetzt, um die Staatsfinanzen zu stärken. Gleichzeitig kämpft das Land mit Instabilitäten und wirtschaftlichen Herausforderungen. Der jüngste Vorfall reiht sich in eine Folge ähnlicher Auseinandersetzungen ein, denn bereits im November hatte die malische Regierung den CEO sowie zwei Mitarbeiter der australischen Resolute Mining verhaftet. Eine Einigung konnte hier durch eine Zahlung von insgesamt 160 Millionen Dollar erzielt werden.