Trump unter Handelsdruck: Geopolitik und das Rennen der bilateralen Handelsabkommen
Eulerpool Research Systems •19. Juni 2025
Takeaways NEW
- Donald Trump steht wegen Verzögerungen bei bilateralen Handelsabkommen unter Druck.
- Wirtschaftliche Risiken durch Zölle und fehlende Fortschritte belasten die globalen Märkte.
Präsident Donald Trump steht unter Zugzwang: Inmitten von beispiellosen Einwanderungsrückführungen, einer umfassenden innenpolitischen Agenda und der drohenden Kriegsgefahr im Nahen Osten rückt sein Handelskrieg jedoch immer mehr in den Fokus. Obgleich ihm kürzlich einige Erfolge gelangen, läuft ihm die Zeit davon, um seine Handelsabkommen in trockene Tücher zu bringen. Und es handelt sich um zahlreiche Abkommen – mittlerweile sind es über 100. Nach der zeitweiligen Aussetzung seiner 'Befreiungstags'-Zölle, die zu erheblichen Abgabensteigerungen für Dutzende Länder führten, strebt Trump bilaterale Handelsabkommen an, um amerikanischen Unternehmen den Zugang zu ausländischen Märkten zu erleichtern und die US-Produktion anzukurbeln. Die Frist hierfür endet am 9. Juli. Bislang kann Trump lediglich zwei abgeschlossene Abkommen vorweisen. Beim G7-Treffen in Kanada hofften Trump und andere Staatsoberhäupter auf weitere Durchbrüche. Solche Ankündigungen hätten das Vertrauen stärken können, dass die US- und Weltwirtschaften dieses Jahr einer Rezession entgehen könnten – ein Szenario, das viele Ökonomen noch vor wenigen Wochen für realistisch hielten. In der Tat prägten Trumps Vorlieben und – noch entscheidender – seine Abneigungen die Struktur, den Logistikaspekt sowie die Ziele der Gipfelplanung erheblich. Zahlreiche Bemühungen, bilaterale Gespräche oder spontane Treffen am Rande der offiziellen Veranstaltungen zu initiieren, zeigten Trumps zentrale Rolle in dieser hochkomplexen Phase. Allerdings verließ Trump das G7-Treffen am Montag vorzeitig, um sich dem eskalierenden Konflikt zwischen Israel und Iran zu widmen. Zwar verblieb sein ökonomisches Team in Kanada, dennoch ging mit Trumps Abreise ein wichtiger Teil des Handels-Puzzles verloren. Jetzt bleiben Trump noch vier Wochen, um die Abkommen zu schließen, die Frist zu verlängern oder die Zölle erneut anzuheben – während er gleichzeitig mit einem potenziell großflächigen militärischen Konflikt im Nahen Osten konfrontiert ist. Unterdessen bleibt die Geduld der internationalen Handelspartner auf die Probe gestellt. Denn abgesehen von den Vereinbarungen mit dem Vereinigten Königreich und China, die erst kürzlich zustande kamen und in der Woche des G7-Gipfels unterzeichnet wurden, ringen die USA weiterhin um konkrete Fortschritte mit 18 weiteren Handelspartnern. Handelsminister Howard Lutnick äußerte letzte Woche erneut Optimismus und betonte, dass weitere Abkommen kurz bevorstünden, obwohl solche Vorhersagen bisher stets verfrüht waren. Finanzminister Scott Bessent hingegen betont andauernd die aktiven Verhandlungen mit den übrigen Handelspartnern. Solange keine neuen Abkommen zustande kommen, bleibt die Sorge vor wirtschaftlichen Risiken und steigender Inflation latent. Notenbankchef Jerome Powell verwies darauf, dass die jüngst eingeführten Zölle bereits zu Preisanstiegen bei einigen Produkten führten und weitere Inflationsrisiken erwarten lassen. Die drohenden Zollerhöhungen könnten die wirtschaftliche Aktivität belasten und die prognostizierte konjunkturelle Entwicklung dämpfen. Ungeachtet dieser Risiken sieht Trump in dem nahenden Fristende eher ein Druckmittel. Schließlich betonte er bei seiner Rückreise an Bord der Air Force One, 'wir verdienen damit eine Menge Geld.'
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