Takeaways NEW
- Die UN-Ozeankonferenz in Nizza brachte bedeutende Fortschritte im Hochseeschutz und im Kampf gegen Plastikmüll.
- Deutschland und 36 Staaten sprachen sich gegen den Tiefseebergbau aus, während die Verwaltung der Ressourcen durch die ISA gefordert wird.
Die Weltmeere stehen aufgrund von Plastikmüll, Klimawandel und Überfischung unter erheblichem Druck. Bei der dritten UN-Ozeankonferenz in Nizza diskutierten Vertreter aus 170 Ländern über Maßnahmen zum Schutz der Ozeane. Trotz Bedenken, dass das Abschlusspapier nicht die Erwartungen der Umweltschützer erfüllen könnte, wurden bedeutende Fortschritte erzielt. Ein zentraler Punkt der Konferenz war der Schutz der Hochsee, die 60 bis 70 Prozent der Ozeangebiete ausmacht und bisher kaum reglementiert ist. Das Hochseeschutzabkommen der Vereinten Nationen soll hier Abhilfe schaffen, indem es eine Grundlage für großflächige Schutzgebiete schafft. Ziel ist es, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meere zu schützen. Noch fehlen einige Ratifizierungen, aber ein erheblicher Fortschritt wurde erzielt: Mehr als ein Dutzend Staaten ratifizierten bereits das Abkommen, und die Marke von 60 Ratifizierungen könnte bald erreicht sein. Auch der Kampf gegen Plastikmüll war ein großes Thema, wobei die internationalen Verhandlungen im August in Genf fortgesetzt werden. In Nizza haben sich 95 Staaten verpflichtet, die Produktion von Primärkunststoffen zu reduzieren und über Produktion und Handel Bericht zu erstatten. Greenpeace lobte dies als notwendigen Weckruf. Laut Florian Titze vom WWF Deutschland ist dies ein notwendiger erster Schritt, aber bei weitem nicht ausreichend. Der Tiefseebergbau war ebenfalls ein kontroverses Thema, da noch keine industrielle Förderung stattfindet, jedoch Pläne für Manganknollenabbau existieren. In Nizza sprachen sich Deutschland und 36 weitere Länder für eine Vorsorgepause aus, während die USA überlegten, in internationalen Gewässern abzubauen. 24 Staaten, darunter Deutschland, treten diesem Vorhaben entschieden entgegen und fordern die Verwaltung der Tiefsee-Ressourcen durch die Internationale Meeresbodenbehörde ISA. Neben diesen Kernthemen wurden weitere Fortschritte erzielt: So wollen Deutschland und Frankreich Altmunition in der Nord- und Ostsee lokalisieren und eine Staatengruppe den Kampf gegen Lärm im Ozean verstärken. Noch immer sind große Anstrengungen nötig, um die ambitionierten UN-Ziele bis 2030 zu erreichen, mahnte Fabienne McLellan von OceanCare. Mit der nächsten UN-Ozeankonferenz, die 2028 in Südkorea und Chile stattfinden soll, bleibt die Thematik weiterhin auf internationaler Agenda.
Eulerpool Markets
Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade
Institutional
Financial Data
Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.
- 10M+ securities worldwide
- 100K+ daily updates
- 50-year historical data
- Comprehensive ESG metrics

Save up to 68%
vs. legacy vendors