Unruhe an der deutsch-polnischen Ostseeküste: Neue Industrieprojekte stoßen auf Kritik
Eulerpool Research Systems •22. Juli 2025
Takeaways NEW
- Neue Industrieprojekte an der polnischen Ostseeküste stoßen auf Widerstand wegen Umwelt- und Tourismusbedenken.
- Geplante Ölförderung und ein Containerterminal sorgen für Konflikte zwischen Polen und Deutschland.
Industrieprojekte an der polnischen Ostseeküste, direkt neben Mecklenburg-Vorpommern, sorgen zunehmend für Unmut. Insbesondere die Pläne für ein neues Containerterminal und umfangreiche Öl- und Gasförderaktivitäten erregen die Gemüter und stoßen auf Widerstand von deutscher Seite. Till Backhaus, Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, stellte kürzlich klar, dass die Zukunft seines Bundeslandes in der Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonne, Wind und Biomasse liegt. Anlass zur Besorgnis gab die Ankündigung des kanadischen Unternehmens Central European Petroleum, welches das Vorkommen an Erdöl und Erdgas mit rund 200 Millionen Barrel Öläquivalent beziffert hat. Diese Lagerstätten liegen nahe der Grenze und somit auch in Sichtweite zur Urlaubsinsel Usedom. Sollten sich die Schätzungen bestätigen, handele es sich um den größten Fund in Polen seit dem Zweiten Weltkrieg, so der polnische Chefgeologe Krzysztof Galos. Die Förderung könnte innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre beginnen. Jedoch gibt es Bedenken bezüglich der Umwelt- und Tourismusinteressen, wie Backhaus kritisierte. Erste Anzeichen für Lärm- und Vibrationsbelastungen wurden bereits bemerkt, zudem gibt es Sorgen um die Flora und Fauna im Küstenmeer. Besonders kritisch sieht die Heringsdorfer Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken die Pläne. Sie betonte die Bedeutung der Region als besonderes Naturschutzgebiet und Kurort, in dem der Erhalt der Natur Priorität hat. Parallel dazu bleibt auch das geplante Containerterminal in Swinemünde ein umstrittenes Thema. Eine Bürgerinitiative, unterstützt durch die Gemeinde Heringsdorf, sieht in der polnischen umweltrechtlichen Genehmigung Versäumnisse und zieht vor Gericht. Ein polnisches Verwaltungsgericht monierte jüngst unzureichende Untersuchungen zu möglichen Munitionsbelastungen im Meer. Eine entscheidende Gerichtsverhandlung steht bevor, während der geplante Containerhafen bis Ende 2028/2029 fertiggestellt sein soll.
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