Unternehmen weltweit stürmen die Schuldenmärkte: Ein Ansturm auf günstige Finanzierung
Eulerpool Research Systems •4. Sept. 2024
Takeaways NEW
- Unternehmen weltweit nutzen günstige Finanzierungsbedingungen zur Emission von Anleihen und Krediten.
- Die US-Präsidentschaftswahlen treiben die Nachfrage nach Anleihen und Krediten, um sich vor Marktunsicherheiten abzusichern.
Unternehmen weltweit nutzen derzeit die Schuldenmärkte verstärkt, um Anleihen und Kredite zu emittieren – solange die Konditionen noch günstig sind. Am Dienstag kamen mehrere namhafte Emittenten, darunter Ford Motor Credit, Formula 1, Brasiliens Petrobras und der saudi-arabische Staatsfonds, in den Genuss günstiger Finanzierungskosten, bevor erwartet wird, dass die Renditen aufgrund der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen steigen könnten. Am lebhaftesten Tag des Jahres für den Anleihemarkt in den USA verkauften fast 30 Blue-Chip-Unternehmen Anleihen im Wert von rund 43 Milliarden US-Dollar. In Europa sammelten 24 Unternehmen und staatlich affine Emittenten 22,6 Milliarden Euro ein, zusätzlich zu den über 11,5 Milliarden Euro vom Montag. Auch in Asien griffen Kreditnehmer wie die indonesische Regierung auf den Schuldenmarkt zurück. Finanzvorstände wollen die aktuell günstigen Kreditkosten sichern, die mit durchschnittlichen Anleiherenditen von 4,52 % für globales Investment-Grade-Unternehmensschuldner nahe dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren liegen. Laut Robert Tipp, Chief Investment Strategist bei PGIM Fixed Income, sei es offensichtlich, warum Emittenten jetzt den Markt nutzen, um von niedrigen Kupons zu profitieren. Trotz wachsender Bedenken über die Unternehmensprofitabilität und den dadurch verursachten Kursrückgang bei US-Aktien am Dienstag, bestand bei Investoren für Anleihen weiterhin reges Interesse. Auch wenn die Marktteilnehmer eine baldige Zinssenkung der Federal Reserve erwarten, entschieden sich viele Finanzchefs, ihre Finanzierung vor Oktober abzuschließen, um unerwarteten Marktbewegungen durch die US-Wahlen vorzubeugen. Lateinamerika verzeichnete ebenfalls einen belebten Tag in der Ausgabe von Hartwährungsanleihen. Die uruguayische Regierung, BBVA Mexico und Banco de Credito Del Peru schlossen sich Petrobras an und emittierten Dollar-Anleihen. Firmen wie Target und General Motors Financial beeilten sich ebenso, den Blue-Chip-Anleihenmarkt zu nutzen. Uber Technologies prüfte zudem seine erste Anleihe im Investment-Grade-Bereich. Erwartet wird, dass der Absatz an hochklassigen Anleihen in den USA diesen Monat 125 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. Auch spekulative Unternehmen sahen ihre Chance und lancierten Deals im Wert von über 17 Milliarden US-Dollar durch Hochzinsanleihen und gehebelte Kreditmärkte. Lender, die besonders an der Finanzierung von Neuakquisitionen und Leveraged-Buyouts interessiert sind, nutzten die aktuelle Marktlage. Beispielsweise begann Formula 1 mit einem Kreditanleihenverkauf von 850 Millionen US-Dollar, um die Übernahme der MotoGP-Weltmeisterschaft zu finanzieren. Ebenso wurde ein Kreditverkauf von 2,05 Milliarden US-Dollar gestartet, um den Buyout des Bildungsssoftwareunternehmens Instructure zu finanzieren. Zusätzlich nutzen Unternehmen wie TransDigm Group die Marktgegebenheiten zur Refinanzierung und Dividendenausschüttung. TransDigm bot 3 Milliarden US-Dollar neue Schulden an, um eine Sonderdividende an die Aktionäre auszuzahlen, die bis zu 4,5 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. John McClain, Portfoliomanager bei Brandywine Global Investment Management, führt die Emissionswelle auf die vorteilhaften Kreditkosten und den Druck, sich vor den US-Wahlen abzusichern, zurück. Er merkt an, dass der August die Investoren in enge Spreads und eine starke Nachfrage nach Kredit lullte, wodurch es Emittenten ermöglicht wurde, zu Zinsen zu leihen, die seit Jahren nicht mehr gesehen wurden.
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