Verbraucherzentrale verklagt Lidl wegen irreführender Rabattaktion
Eulerpool Research Systems •25. Juli 2025
Takeaways NEW
- Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Lidl wegen einer umstrittenen Rabattaktion verklagt.
- Lidl wird vorgeworfen, Kunden durch unklare und irreführende Preisversprechen zu täuschen.
Im Mittelpunkt einer rechtlichen Auseinandersetzung steht derzeit der Discounter Lidl, der von der Verbraucherzentrale Hamburg wegen einer umstrittenen Rabattaktion verklagt wurde. Nach Auffassung der Verbraucherschützer sei die beworbene Preisreduzierung nicht wettbewerbskonform und führe die Konsumenten in die Irre. Ziel der Klage ist es, Lidl zu untersagen, weiterhin mit dem Slogan 'Sofort dauerhaft 500 Produkte günstiger' zu werben. Aufgrund des Firmensitzes des Unternehmens wird der Fall am Landgericht Heilbronn verhandelt. Lidl reagierte auf die Anfrage mit der Aussage, die Klage nicht zu kennen, und wollte keine weiteren Stellungnahmen abgeben. Die Debatte entfachte, als Lidl im Mai eine Preissenkung für über 500 Einzelartikel in Aussicht stellte und dies als größte Preisoffensive der Firmengeschichte bewarb. Der Lebensmitteleinzelhändler ließ jedoch offen, welche Produkte konkret betroffen sind. Diese mangelnde Transparenz kritisiert Armin Valet, Lebensmittelexperte bei der Verbraucherzentrale: Die versprochenen Preisreduzierungen seien weder nachvollziehbar noch ausreichend, um die vorangegangenen Preissteigerungen der vergangenen Jahre auszugleichen. Hier sei eine stetige Klarheit für die Kunden unerlässlich. Auch von wissenschaftlicher Seite wurden Bedenken geäußert. Stephan Rüschen, Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, bezeichnete die Aktion als 'unglücklich'. Eine Zählung in einer Filiale ergab lediglich etwa 300 Produkte, die tatsächlich im Preis gesenkt wurden. Lidl wiederum verteidigte seine Angaben mit dem Hinweis, dass sowohl bundesweite als auch regionale Preisreduktionen in die Zahl von 500 Artikeln einfließen. Diese Information findet sich jedoch nur in einer Fußnote der Unternehmensangaben, was die Verbraucherschützer bemängeln. Ein genauerer Blick auf die tatsächlichen Ersparnisse zeigt, dass die Preisnachlässe für die Kunden eher moderat ausfallen. Laut der Preisvergleichs-App Smhaggle wurden bei Lidl lediglich rund 270 Produkte identifiziert, die reduziert wurden. Aus einer Analyse von über 640.000 Kassenbons geht hervor, dass die Kunden nur minimalen Nutzen aus der Aktion ziehen, da viele Artikel nur um einige Cent günstiger sind. Die durchschnittliche Ersparnis pro Einkauf beläuft sich laut Smhaggle auf etwa zwei Prozent. Trotz der überschaubaren Einsparungen hat die Werbemaßnahme dennoch die anderen großen Handelsketten zur Nachahmung veranlasst.
Eulerpool Markets
Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade
Institutional
Financial Data
Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.
- 10M+ securities worldwide
- 100K+ daily updates
- 50-year historical data
- Comprehensive ESG metrics

Save up to 68%
vs. legacy vendors