Waldbrände in Kalifornien belasten deutsche Rückversicherer schwer – dennoch Optimismus für die Zukunft
Eulerpool Research Systems •13. Mai 2025
Takeaways NEW
- Waldbrände in Kalifornien führen zu hohen finanziellen Belastungen für deutsche Rückversicherer.
- Trotz Rückschlägen bleiben Munich Re und Hannover Rück optimistisch bezüglich ihrer langfristigen Gewinnziele.
Die jüngst ausgebrochenen Waldbrände im Großraum Los Angeles haben großen deutschen Rückversicherern erhebliche finanzielle Belastungen eingebracht. Die Munich Re, weltweit führender Rückversicherer, gab in ihrem Quartalsbericht eine Belastung von 1,1 Milliarden Euro an. Auch die Hannover Rück meldete erheblichen Schaden mit Verlusten in Höhe von 631 Millionen Euro. Trotz dieser Rückschläge sind die Führungskräfte beider DAX-Konzerne fest entschlossen, ihre prognostizierten Gewinnziele für das Jahr 2025 zu erreichen. Nichtsdestotrotz setzte der Aktienmarkt die Rückversicherer unter Druck. Die Aktie der Munich Re fiel bis zum Mittag um mehr als vier Prozent auf 557 Euro und avancierte damit zum größten Verlierer im DAX. Auch das Papier der Hannover Rück konnte sich dem negativen Trend nicht entziehen und notierte mit einem Minus von dreieinhalb Prozent bei 269,20 Euro. Ebenfalls betroffen war die Aktie von Swiss Re, die an der Zürcher Börse um etwa ein Prozent nachgab. Am kommenden Freitag wird der Schweizer Riese seine Quartalszahlen präsentieren. Das erste Quartal brachte der Munich Re aufgrund der Klimakatastrophen und rückläufigen Anlagerenditen einen deutlichen Gewinneinbruch. Mit einem operativen Ergebnis von 1,1 Milliarden Euro fiel der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr auf die Hälfte. Dennoch zeigte sich Finanzvorstand Christoph Jurecka zuversichtlich, dass das angestrebte Jahresziel von sechs Milliarden Euro realisierbar bleibt. Dabei wurden die Erwartungen der Analysten im Gesamtergebnis jedoch ziemlich genau getroffen, während die Einzelergebnisse in den einzelnen Geschäftsbereichen massive Schwankungen aufwiesen. Besonders die Lebens- und Krankenrückversicherung übertraf mit einem Plus von 30 Prozent die Erwartungen, wohingegen die Schaden- und Unfallrückversicherung um 20 Prozent hinter den Prognosen zurückblieb. Im ersten Quartal konnte die Munich Re ihren Umsatz um fünf Prozent auf 15,8 Milliarden Euro steigern. Doch Schäden und steigende Verwaltungskosten führten zu einem Schrumpfen der Erlöse. Der operative Gewinn der Rückversicherungssparte brach um 55 Prozent ein. Gleichzeitig brach durch Wertkorrekturen im festverzinslichen Bereich auch das Kapitalanlageergebnis ein, was auf die gestiegenen Zinsen in Europa zurückzuführen ist. Die Situation bei der Erstversicherungstochter Ergo war hingegen positiver: Hier stieg der Gewinn um sechs Prozent auf 241 Millionen Euro. Die Hannover Rück kam trotz der Brände in Kalifornien mit einem vergleichsweise moderaten Gewinnrückgang davon. Letztlich erwirtschaftete das Unternehmen 480 Millionen Euro, was einem Rückgang von nur 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der neu ernannte Vorstandsvorsitzende Clemens Jungsthöfel ist weiterhin überzeugt, für 2025 ein Gewinnwachstum auf 2,4 Milliarden Euro zu realisieren. Die strategische Lage des insgesamt gut laufenden Geschäftes sowie die Erhöhung der Schadenreserven gelten als stützend. Den Umsatz im Rückversicherungsgeschäft konnte die Hannover Rück im ersten Quartal um 4,5 Prozent auf fast sieben Milliarden Euro erhöhen. Trotz der klimatischen Herausforderungen gelang es, Schäden und Aufwendungen im Schaden- und Unfallgeschäft zu decken. Die Gesamtschäden summierten sich im ersten Quartal auf 765 Millionen Euro – deutlich über den ursprünglich geplanten 435 Millionen. Für das gesamte Jahr rechnet der Vorstand mit Großschäden in Höhe von 2,1 Milliarden. Analysten reagierten auf die Quartalszahlen überwiegend mit positiven Bewertungen, wiesen jedoch auf den hohen Preisdruck bei der Erneuerung von Verträgen im Erstversicherungsgeschäft hin. Der operative Gewinn der Schaden-Rückversicherung brach im ersten Quartal um 29 Prozent ein. Im Gegensatz dazu wuchs der Gewinn der Personen-Rückversicherung um knapp 40 Prozent und auch das Kapitalanlageergebnis verzeichnete ein Plus von fast 16 Prozent. Die Neuverhandlungen mit Erstversicherern führten zu einem Rückgang der Preise. Die Munich Re verzeichnete dabei einen Rückgang um 2,5 Prozent, während die Hannover Rück einen Abschlag von 2,4 Prozent meldete. Die Bedingungen des Vorjahres hatten für sehr hohe Preise gesorgt, weshalb der Rückgang im Gesamtkontext relativ gering ausfällt. Was die Zukunft der deutschen Kfz-Versicherer betrifft, erwartet die Hannover Rück in diesem Jahr eine deutliche Verbesserung. "Wir bewegen uns auf eine schwarze Null oder sogar in einen positiven Bereich zu", erklärte Jungsthöfel. Der endgültige Jahresausgang wird jedoch von der weiteren Entwicklung der Schadenslage und der Inflation abhängen.
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