Wehrpflicht-Debatte in Deutschland: Ein Blick in die Zukunft der Verteidigung

Eulerpool Research Systems 20. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Vizekanzler Lars Klingbeil schlägt vor, die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland zu prüfen.
  • Die Debatte wird durch den Personalmangel bei der Bundeswehr und steigenden Verteidigungsausgaben befeuert.
In einem bemerkenswerten Kommentar hat Vizekanzler Lars Klingbeil den Vorschlag geäußert, bereits jetzt die Weichen für eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland zu stellen. Zwar setzt der bestehende Koalitionsvertrag von Schwarz-Rot primär auf Freiwilligkeit, doch könnte es erforderlich werden, den Dienst in der Bundeswehr verpflichtend zu gestalten. Die klassische Wehrpflicht, die bis 2011 in Deutschland galt und alle jungen Männer eines Jahrgangs betraf, soll jedoch nicht wieder eingeführt werden, wie Klingbeil betonte. Der Hintergrund für diese Überlegungen ist der aktuelle Personalmangel bei der Bundeswehr. Um die Anforderungen der NATO zu erfüllen, müsste Deutschland zwischen 50.000 und 60.000 zusätzliche Soldaten rekrutieren, wie Verteidigungsminister Boris Pistorius jüngst bekundete. Dies geschieht vor dem Szenario eines potenziellen Angreifers wie Russland, wobei die Verteidigungsfähigkeit der Allianz oberste Priorität hat. Laut dem Koalitionsvertrag soll ein neuer attraktiver Wehrdienst eingeführt werden, der auf Freiwilligkeit basiert, sofern dies ausreicht, um den Personalbedarf zu decken. Jens Spahn von der Unionsfraktion hat sich dafür ausgesprochen, die Rahmenbedingungen für eine mögliche Pflicht zur Ableistung des Dienstes in der Bundeswehr rechtzeitig vorzubereiten. Mit Blick auf den bevorstehenden NATO-Gipfel in Den Haag kommt der Druck, die Verteidigungsausgaben erheblich zu steigern, insbesondere nach den Forderungen aus den USA, mindestens 3,5 Prozent des nationalen Bruttoinlandsprodukts dafür zu aufzuwenden. Klingbeil hingegen mahnt zur Besonnenheit: Eine Fixierung auf bloße Prozentsätze sei unproduktiv. Vielmehr müsse geklärt werden, welche konkreten Bedürfnisse die NATO und die Bundeswehr haben, um auch in Zukunft die Sicherheit zu gewährleisten.

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