Zins-Talfahrt: Belastungsprobe für Sparer und Anleger

Eulerpool Research Systems 5. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Zinsen für Tages- und Festgelder sinken stark, belastend für Sparer.
  • Die EZB setzt ihre Zinssenkungspolitik fort, was den Trend verstärkt.
Die Verzinsung für Tages- und Festgelder befindet sich im freien Fall, sehr zum Missfallen der Sparer. Laut Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, wird die Abwärtsspirale der Sparzinsen unverändert anhalten, solange die Europäische Zentralbank (EZB) ihre derzeitige Zinssenkungspolitik fortsetzt. Dies betreffe insbesondere kurzfristige und jederzeit verfügbare Spareinlagen. Ökonomen gehen davon aus, dass die EZB am kommenden Donnerstag bereits zum achten Mal seit dem Sommer 2024 die Leitzinsen im Euroraum senken wird. Der für Banken und Sparer relevante Einlagenzins könnte von derzeit 2,25 Prozent auf 2,0 Prozent sinken. Die Entscheidung des EZB-Rates wird am Nachmittag bekanntgegeben. Festgelder bieten gegenwärtig bundesweit durchschnittlich 2,0 Prozent Zinsen bei zweijähriger Laufzeit, wie die Übersicht des Vergleichsportals Verivox zeigt. Auf dem Zinsgipfel im November 2023 lag der Durchschnittszins noch bei 3,39 Prozent. Seitdem haben sich die Werte kontinuierlich verschlechtert. Auch beim einjährigen Festgeld sind die Zinsen deutlich gesunken und erstmals seit Februar 2023 unter die Marke von zwei Prozent gefallen. Das Verbraucherportal Biallo.de bietet weitere Informationen zur Verzinsung von Sparanlagen. Die Tagesgeldzinsen erzielten einen dramatischen Rückgang; sie sind von 1,75 Prozent im März 2024 auf nunmehr 1,27 Prozent gesunken. Nach Einschätzung von Verivox hat sich der Abwärtstrend hier in den letzten Monaten erheblich verschärft. Anfang Februar lagen die Durchschnittszinsen für Tagesgeld in Deutschland noch bei 1,56 Prozent. Ein derartiger Einbruch in so kurzer Zeit sei seit Beginn der Erhebungen im Januar 2012 nicht verzeichnet worden, erläutert Maier. Inzwischen geben Banken die sinkenden Leitzinsen in deutlich stärkerem Maße an ihre Kundschaft weiter. Tagesgeldkonten sind nach wie vor eine beliebte Anlageform: Ende des vergangenen Jahres waren laut Bundesbank mehr als ein Drittel des gesamten Geldvermögens der privaten Haushalte in Form von Bargeld und Sichteinlagen geparkt, nämlich 3.406 Milliarden Euro. Dennoch führt die Teuerungsrate von zuletzt 2,1 Prozent im Mai dazu, dass die niedrigeren Zinsen den Geldwert schmälern.

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