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OpenAI schließt Cloud-Megadeal mit Oracle – 30 Milliarden Dollar jährlich für 4,5 Gigawatt Rechenleistung

OpenAI sichert sich mit Oracle 4,5 Gigawatt Rechenleistung jährlich und beschleunigt damit seine globale Infrastruktur-Offensive.

Eulerpool News 4. Juli 2025, 09:11

OpenAI hat mit Oracle einen der größten Cloud-Deals in der Geschichte der künstlichen Intelligenz abgeschlossen. Das Unternehmen wird jährlich rund 30 Milliarden Dollar an Oracle zahlen, um sich langfristig 4,5 Gigawatt an Rechenleistung zu sichern. Das entspricht etwa einem Viertel der derzeit operativen Rechenzentrumsleistung in den USA.

Das Abkommen ist Teil der ambitionierten „Stargate“-Initiative, die OpenAI Anfang des Jahres gemeinsam mit SoftBank gestartet hat. Ziel des Projekts ist es, weltweit massive Datenzentrumsstrukturen aufzubauen, um den Rechenbedarf leistungsfähiger KI-Modelle wie GPT-4o sowie des rasant wachsenden ChatGPT-Angebots zu decken. Bis zu 500 Milliarden Dollar sollen dafür investiert werden. Bisher haben die beteiligten Partner, darunter auch der Abu Dhabi-Staatsfonds MGX, rund 50 Milliarden Dollar zugesagt.

Oracle wird im Rahmen des Vertrags mehrere neue Rechenzentren in US-Bundesstaaten wie Texas, Ohio, Georgia und Michigan errichten. Zudem soll das bestehende 1,2-GW-Großprojekt in Abilene (Texas), das derzeit von Crusoe Energy entwickelt wird, massiv erweitert werden. Das Herzstück der dortigen Infrastruktur bilden rund 400.000 GB200-Chips von Nvidia, deren Gesamtwert bei etwa 40 Milliarden Dollar liegt.

Oracle hatte Anfang der Woche einen Einzelvertrag über 30 Milliarden Dollar jährlichen Cloud-Umsatz angekündigt, ohne den Kunden zu nennen. Insider bestätigten später gegenüber der Financial Times, dass es sich um OpenAI handelt.

Der Deal katapultiert Oracle auf einen neuen Wachstumspfad: Das Cloud-Infrastrukturgeschäft des Konzerns erzielte im Geschäftsjahr 2025 insgesamt nur 10,3 Milliarden Dollar Umsatz. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg nach der Ankündigung auf ein Rekordhoch. Konzernchef Larry Ellison kündigte an, Oracle werde 2026 rund 25 Milliarden Dollar an Investitionen in Rechenzentren tätigen – mehr als doppelt so viel wie bislang geplant.

Ellison, ein politischer Vertrauter von Donald Trump, hatte das Stargate-Projekt gemeinsam mit OpenAI-Chef Sam Altman und SoftBank-Gründer Masayoshi Son im Weißen Haus öffentlich vorgestellt. Er verfolgt damit das Ziel, Oracle als führenden Anbieter von Cloud-Infrastruktur neben Amazon Web Services und Microsoft Azure zu etablieren.

Die Partnerschaft markiert auch eine strategische Neuorientierung von OpenAI. Bis vor Kurzem war Microsoft exklusiver Cloud-Anbieter für das Unternehmen und ist nach wie vor dessen größter Investor. Inzwischen wurde das Exklusivitätsverhältnis gelockert: Microsoft erhält ein Vorgriffsrecht auf Verträge, während OpenAI sich parallel Zugang zu Kapazitäten von Google, CoreWeave und nun auch Oracle gesichert hat.

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