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Milliardenskandal erschüttert Singapurs Finanzplatz – Geldhäuser mit Rekordstrafe belegt

Singapur belegt neun Finanzinstitute mit Geldbußen wegen Versäumnissen in einem milliardenschweren Geldwäscheskandal.

Eulerpool News 5. Juli 2025, 17:27

Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat neun Finanzinstitute – darunter UBS, Citi und Julius Bär – mit Geldbußen in Höhe von insgesamt 27,45 Millionen Singapur-Dollar (21,5 Millionen US-Dollar) belegt. Hintergrund ist ein Geldwäscheskandal von über zwei Milliarden US-Dollar, der nicht nur die Verlässlichkeit der internen Kontrollsysteme in Zweifel zieht, sondern auch das internationale Ansehen des Stadtstaats als seriösen Finanzplatz erheblich beschädigt hat.

Am härtesten traf es die frühere Credit Suisse, inzwischen Teil der UBS, mit einer Einzelstrafe von 5,8 Mio. S$. Die UBS selbst wurde mit 3 Mio. S$, Citi mit 2,6 Mio. S$ sanktioniert. Weitere betroffene Institute sind unter anderem LGT, Julius Bär, Trident Trust und die United Overseas Bank (UOB). Letztere räumte bereits Mängel ein und verwies auf „umfassende interne Maßnahmen“ zur Verbesserung der Prozesse im Bereich Due Diligence und Transaktionsüberwachung.

Die MAS kritisierte konkret eine mangelhafte Risikoeinschätzung bei Neukunden, unzureichende Überprüfung der Vermögensherkunft sowie das Ignorieren systeminterner Warnungen zu verdächtigen Transaktionen. Die Versäumnisse der Institute seien „schwerwiegend und systematisch“, sagte Ho Hern Shin, stellvertretende Leiterin der Finanzaufsicht der MAS.

Der Fall – mit Verbindungen zum Online-Glücksspiel in Asien – hatte im Jahr 2023 international für Aufsehen gesorgt, als die Behörden in ganz Singapur Vermögenswerte wie Goldbarren, Luxusfahrzeuge und Immobilien im Wert von mehreren Hundert Millionen US-Dollar beschlagnahmten. Zehn chinesische Staatsbürger wurden inzwischen verurteilt.

Die MAS betonte, man wolle nun noch enger mit den betroffenen Banken zusammenarbeiten, um eine konsequentere Umsetzung von Anti-Geldwäsche-Maßnahmen sicherzustellen. Gleichzeitig signalisierte die Behörde ein entschlossenes Vorgehen bei zukünftigen Verstößen.

Dass Singapur wie andere globale Finanzzentren anfällig für komplexe Geldwäschenetzwerke ist, zeigt dieser Fall in aller Deutlichkeit. In Zeiten verstärkter Kapitalzuflüsse aus dem Ausland stellt sich die Herausforderung, Wachstumsambitionen im Wealth Management mit robusten regulatorischen Standards in Einklang zu bringen.

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