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ACWA Power investiert 8,3 Milliarden Dollar in saudische Solar- und Windparks mit 15 Gigawatt Leistung
ACWA Power baut mit Partnern sieben Großprojekte für erneuerbare Energien, um Saudi-Arabiens Klimaziele zu stützen.

Saudi-Arabiens Energieversorger ACWA Power wird gemeinsam mit Aramco Power und weiteren Partnern 8,3 Milliarden Dollar in den Bau von fünf Solar- und zwei Windparks investieren. Insgesamt sollen so 15 Gigawatt an neuer Kapazität entstehen – ein bedeutender Schritt zur Dekarbonisierung des Landes. Die entsprechenden Stromabnahmeverträge wurden jetzt mit dem staatlichen Energieabnehmer unterzeichnet.
Die Projekte verteilen sich auf vier Regionen des Königreichs, darunter zwei Solar- und zwei Windparks im Raum Riad sowie weitere Solaranlagen in Mekka, Medina und der Provinz Asir. Die Fertigstellung ist bis 2028 geplant. Die saudische Regierung bezeichnete die Vereinbarungen als „weltweit führend“ sowohl hinsichtlich des Umfangs als auch der niedrigen Erzeugungskosten. Möglich seien sie durch die Effizienz der saudischen Finanzierungs- und Entwicklungsmodelle sowie das gestiegene Vertrauen in den Investitionsstandort.
Mit dem Ausbau will Saudi-Arabien seine ambitionierten Ziele untermauern: Bis 2030 soll die Hälfte des nationalen Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Derzeit stammen fast alle saudischen Kilowattstunden aus Öl- und Gas-Kraftwerken, das Land verfügte Ende 2024 laut Energy Institute über lediglich 4,34 Gigawatt Solarkapazität. Bis 2030 sollen es 130 Gigawatt aus Wind- und Solarenergie werden.
Der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz, Halbbruder von Kronprinz Mohammed bin Salman, unterzeichnete die Vereinbarungen persönlich in Riad. ACWA Power gehört mehrheitlich dem staatlichen Public Investment Fund (PIF), ebenso wie die Water and Electricity Holding Company, ein weiterer Teil des Konsortiums.
Der Ausbau erneuerbarer Energien gewinnt in der Golfregion zunehmend an Tempo – nicht zuletzt, um mehr Öl und Gas für den Export freizusetzen. Gleichzeitig locken sinkende Kosten für Solartechnologie. Nach Angaben der Financial Times ist der Nahe Osten, ausgehend von einem niedrigen Niveau, die derzeit am schnellsten wachsende Region außerhalb Chinas bei neuer Erzeugungskapazität aus Erneuerbaren.
ACWA Power zählt zu den größten Playern der Branche in der Region. Das Unternehmen ist in 14 Ländern aktiv, darunter auch China, wo CEO Marco Arcelli trotz geopolitischer Spannungen weiteres Wachstumspotenzial sieht. „China ist schlicht der größte Markt für erneuerbare Energien – da führt kein Weg vorbei“, so Arcelli.