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Trump erwägt Sanktionen gegen Russland – Zweifel an Putins Friedenswillen wachsen

Trump erwägt Sanktionen gegen Russland – Zweifel an Putins Friedenswillen wachsen

Eulerpool News 28. Mai 2025, 14:01

Nur wenige Stunden nach dem größten russischen Drohnen- und Raketenangriff auf ukrainisches Gebiet seit Kriegsbeginn, erwägt US-Präsident Donald Trump neue Sanktionen gegen Moskau. Der Angriff mit über 350 Drohnen und mehreren Marschflugkörpern erfolgte, während Friedensgespräche erneut stagnierten – eine Provokation, die Trumps Kurs gegenüber Russland spürbar verschärft.

„Er bringt Menschen um“, sagte Trump am Sonntag über Wladimir Putin. „Ich weiß nicht, was mit ihm los ist.“ Trotz einer früheren Nähe zum russischen Präsidenten wächst Trumps Frustration. Ein 30-tägiger Waffenstillstand, der von Kiew unterstützt wird, scheitert weiterhin am Widerstand Moskaus. Sollte ein letzter Verhandlungsversuch scheitern, könnte Trump die Gespräche ganz abbrechen, heißt es aus Regierungskreisen.

Parallel dazu erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz am Montag, dass Deutschland, die USA, Frankreich und das Vereinigte Königreich künftig keine Reichweitenbeschränkungen mehr für ukrainische Waffen vorsehen. Das öffnet Kiew die Tür für tiefere Schläge ins russische Kernland – ein geopolitischer Dammbruch, der bislang an Washingtons Eskalationssorgen scheiterte.

Auch in den USA steigt der politische Druck. Ein parteiübergreifender Gesetzesvorschlag im Senat will neue Sanktionen gegen Russland sowie Strafzölle auf Energieexporte aus Moskau. Mehr als 80 Senatoren unterstützen den Vorstoß.

Trump wiederum kämpft mit Widersprüchen in der eigenen Linie. Er äußert regelmäßig harsche Kritik an Putin, betont aber zugleich seine Ablehnung gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. In einem Social-Media-Beitrag warf er diesem vor, „seinem Land mit seiner Rhetorik zu schaden“. Das Misstrauen gegenüber Kiew beeinflusst seine Sicht auf den gesamten Konflikt.

Lange glaubte Trump, Putin persönlich zu einem Ende des Krieges bewegen zu können. Doch ein Telefonat in der vergangenen Woche, in dem Putin erneut einen Waffenstillstand ablehnte, markiert einen Wendepunkt. Trump sagte anschließend in einer Konferenz mit Selenskyj und europäischen Regierungschefs, er glaube nicht mehr, dass Putin Frieden wolle.

Dass dieser Kurswechsel spät kommt, überrascht außenpolitische Beobachter nicht. Schon George W. Bush und Barack Obama hatten ähnliche Erfahrungen gemacht: anfängliche Hoffnung auf Zusammenarbeit, gefolgt von Ernüchterung. Trump scheint sich nun in diese Reihe einzufügen.

„Trump erkennt langsam, dass Putin das eigentliche Hindernis ist“, sagte William Taylor, früherer US-Botschafter in der Ukraine. „Die Frage ist nur, ob er bereit ist, Konsequenzen zu ziehen.“

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