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OpenAI distanziert sich von Robinhoods „Tokenized Shares“ – keine Beteiligung, kein Equity

OpenAI widerspricht Robinhood: Die angebotenen Token bieten keinen Zugang zu OpenAI-Aktien oder Stimmrechten.

Eulerpool News 14. Juli 2025, 17:02

OpenAI hat sich klar von Robinhoods jüngst angekündigtem Verkauf sogenannter „OpenAI Tokens“ distanziert. Diese Token, die Kleinanlegern in der EU Zugang zu Anteilen an privaten Unternehmen wie OpenAI oder SpaceX suggerieren sollen, hätten keinerlei Verbindung zum Unternehmen, betonte OpenAI am Mittwoch über seinen offiziellen X-Account. „Diese ‘OpenAI Tokens’ sind keine OpenAI-Aktien“, heißt es. Man habe Robinhood nicht autorisiert, an dieser Initiative mitzuwirken.

Hintergrund ist Robinhoods Vorstoß, mittels Blockchain-Technologie tokenisierte Anteile an privaten Unternehmen für Privatanleger verfügbar zu machen. Die Plattform bewirbt die Produkte als Möglichkeit, sich indirekt an wachstumsstarken Firmen zu beteiligen, die am regulären Kapitalmarkt nicht zugänglich sind. Nach Bekanntgabe des Projekts stieg die Robinhood-Aktie zeitweise auf ein Allzeithoch.

OpenAI hingegen weist darauf hin, dass jede Übertragung von Unternehmensanteilen einer vorherigen Zustimmung bedarf. Diese habe es nicht gegeben. „Bitte seien Sie vorsichtig“, warnt OpenAI in Richtung der Investoren.

Robinhood verteidigt das Angebot als Teil einer „limitierten“ Aktion. Die Token seien mit einem sogenannten Special Purpose Vehicle (SPV) verknüpft, das wiederum Anteile an OpenAI halte, erklärte Sprecherin Rouky Diallo. Solche Konstrukte verschaffen Investoren jedoch keinen direkten Zugriff auf Unternehmensanteile, sondern lediglich auf eine Beteiligung am Vehikel, das diese hält. Deren Wert kann von tatsächlichen Aktienkursen deutlich abweichen.

In seinen FAQ stellt Robinhood selbst klar: Käufer erwerben keine echten Aktien, sondern blockchain-basierte, tokenisierte Verträge, deren Wert an den Preis der jeweiligen Anteile gekoppelt ist. CEO Vlad Tenev verteidigte das Modell dennoch: „Unsere Aktion legt den Grundstein für etwas viel Größeres.“ Bereits jetzt bekäme man Zuspruch von weiteren Unternehmen, die sich für Tokenisierung interessierten.

Private Unternehmen reagieren traditionell sensibel, wenn Dritte ihre Bewertungen oder den Zugang zu ihren Anteilen beeinflussen. Jüngst hatte Figure AI etwa Broker mit Unterlassungsklagen überzogen, weil diese Sekundärmärkte für Firmenanteile betreiben wollten. Auch wenn der Fall Robinhood juristisch anders gelagert ist, bleibt für OpenAI entscheidend, falschen Eindruck über vermeintlich autorisierte Anteile zu vermeiden.

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