State Street startet zweiten Anlauf bei Private-Credit-ETFs – trotz zähem Marktstart

State Street baut sein Private-Credit-ETF-Angebot aus, obwohl der erste Fonds bislang kaum Investoreninteresse weckt.

29.5.2025, 10:45
Eulerpool News 29. Mai 2025, 10:45

Mit einem neuen ETF, der sich gezielt auf kurzlaufende Private- und Public-Credit-Instrumente fokussiert, setzt State Street trotz schleppendem Beginn seines ersten Produkts weiter auf die Demokratisierung illiquider Vermögenswerte. Laut einer aktuellen SEC-Einreichung vom 23. Mai soll der SPDR SSGA Short Duration IG Public & Private Credit ETF in Anleihen mit einer Duration von ein bis drei Jahren investieren. Kooperationspartner bleibt Apollo Global Management.

Die Produktstrategie ist ein klarer Schritt, um die Positionierung zu diversifizieren: Während der im Februar gestartete SPDR SSGA IG Public & Private Credit ETF (Ticker: PRIV) auf eine durchschnittliche Duration von sechs Jahren kommt, zielt das neue Produkt auf kürzere Laufzeiten – ein Zugeständnis an das aktuelle Zinsumfeld.

Doch die Nachfrage nach PRIV blieb bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück. Seit dem Launch verzeichnete der Fonds lediglich zwei Tage mit Nettozuflüssen, insgesamt rund fünf Millionen US-Dollar. Das verwaltete Vermögen liegt derzeit bei nur 54,2 Millionen Dollar.

„Eine Produktpalette mit kurz- und langfristiger Duration ergibt grundsätzlich Sinn“, sagt Todd Sohn, ETF-Analyst bei Strategas Securities. „Aber die Nachfrage bleibt fraglich – Version eins hat nicht überzeugt.“

Hintergrund ist ein anhaltender Trend im Asset Management: Immer mehr Anbieter versuchen, den traditionell institutionellen Markt für Private Credit über liquide ETF-Hüllen für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Die regulatorische Herausforderung dabei bleibt der Umgang mit illiquiden Anteilen. Auch der neue Fonds darf laut SEC-Anforderungen maximal 15 % in als illiquide eingestufte Instrumente halten, die private Exposure soll zwischen 10 % und 35 % liegen.

Nach Kritik der SEC an Bewertung und Liquiditätsmanagement von PRIV direkt nach dessen Marktstart, haben State Street und Apollo nachgebessert. Ein Sprecher der Gesellschaft wollte sich zu den Plänen für das neue Produkt nicht äußern, verwies aber auf zunehmendes Kundeninteresse für PRIV.

Ob die Strategie im zweiten Anlauf aufgeht, hängt nun vom Marktumfeld und der Risikobereitschaft der Investoren ab. Die Idee ist nicht neu – aber noch immer schwer zu verkaufen.

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