USA bereitet Milliardenprojekt „Shield“ zur Raketenabwehr vor – Techfirmen und Rüstungsriesen stehen bereit

Das 151-Milliarden-Dollar-Projekt Shield verspricht massive Aufträge für Rüstungskonzerne und Tech-Start-ups – trotz Finanzierungsfragen.

28.7.2025, 18:36
Eulerpool News 28. Juli 2025, 18:36

Mit dem Start des Vergabeverfahrens für das Projekt Shield bringt die Trump-Regierung eines der teuersten Verteidigungsvorhaben der US-Geschichte auf den Weg. Über zehn Jahre sollen bis zu 151 Mrd. US-Dollar in ein mehrschichtiges Abwehrsystem fließen, das Angriffe durch ballistische, hypersonische und Marschflugkörper frühzeitig erkennen und neutralisieren kann.

Die Missile Defense Agency kündigte am Freitag an, zeitnah erste Ausschreibungen für die sogenannte Scalable Homeland Innovative Enterprise Layered Defense (Shield) zu veröffentlichen. Finanziert werden sollen Forschungs- und Entwicklungsaufträge, Cybersicherheit, Waffenintegration sowie begleitende Systemarchitektur.

Ziel ist ein US-eigenes Pendant zur israelischen Iron-Dome-Infrastruktur. Präsident Donald Trump hatte das Projekt bereits im Frühjahr angekündigt – mit einer Gesamtsumme von 175 Mrd. Dollar und dem Versprechen, innerhalb von drei Jahren ein funktionierendes System aufzubauen. Doch die Schätzungen unabhängiger Stellen werfen Zweifel auf: Das Congressional Budget Office geht von realistischen Gesamtkosten von über 540 Mrd. Dollar über 20 Jahre aus.

Bisher wurden 25 Mrd. Dollar verbindlich im Haushalt eingeplant. Dennoch haben sich zahlreiche Unternehmen bereits frühzeitig in Position gebracht. Rüstungskonzerne wie Northrop Grumman, Lockheed Martin, RTX sowie L3Harris, das kürzlich seine Produktionskapazitäten erweitert hat, bekundeten Interesse. Auch Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX dürfte profitieren, da es beim Satellitenstart in den USA eine dominierende Stellung einnimmt.

Trotz Berichten über ein belastetes Verhältnis zwischen Trump und Musk bekräftigte der Präsident in dieser Woche, seine Regierung wolle die Geschäfte des Tesla- und SpaceX-Chefs nicht behindern: „Wir wollen, dass seine Unternehmen florieren.“

Beratungsunternehmen wie Booz Allen Hamilton sehen sich ebenfalls in Schlüsselrollen. CEO Horacio Rozanski sagte am Freitag, sein Unternehmen werde sich „vielfältig einbringen“ und sei bereits aktiv am Beschaffungsprozess beteiligt.

Unklar bleibt, ob das Projekt im geplanten Zeitrahmen realisiert werden kann – nicht zuletzt angesichts des aufwendigen US-Beschaffungsrechts. Für Start-ups aus dem Bereich DefenceTech, aber auch etablierte Zulieferer verspricht Shield dennoch ein lukratives Jahrzehnt.

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