Gewinnabführungsvertrag Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Gewinnabführungsvertrag für Deutschland.

Professional-grade financial intelligence
20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.
Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan
Ein Gewinnabführungsvertrag ist eine rechtliche Vereinbarung zwischen zwei Unternehmen, die im Zuge einer Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverbindung abgeschlossen wird.
Diese Verbindung entsteht, wenn ein Unternehmen (das beherrschende Unternehmen) die Mehrheit der Stimmrechte an einem anderen Unternehmen (das abhängige Unternehmen) hält und zwischen beiden Unternehmen eine enge wirtschaftliche Verflechtung besteht. Der Gewinnabführungsvertrag legt fest, dass das abhängige Unternehmen seine gesamten Gewinne an das beherrschende Unternehmen abführt, nachdem es seine Verbindlichkeiten beglichen hat. Mit anderen Worten, das abhängige Unternehmen wird zum "Gewinnabführungsvertrag" verpflichtet. Somit profitiert das beherrschende Unternehmen von den Gewinnen des abhängigen Unternehmens. Dieser Vertrag regelt die finanzielle Beziehung zwischen den beiden Unternehmen und hat mehrere wichtige Funktionen. Zum einen ermöglicht er dem beherrschenden Unternehmen, die Verwendung der Gewinne des abhängigen Unternehmens zu kontrollieren. Dies ist besonders nützlich, wenn das abhängige Unternehmen Schwierigkeiten hat, seine eigenen Verbindlichkeiten zu begleichen oder Investitionen zu tätigen. Darüber hinaus hat der Gewinnabführungsvertrag rechtliche Konsequenzen für beide Parteien. Das abhängige Unternehmen kann von steuerlichen Vorteilen profitieren, da die abgeführten Gewinne als Kosten in der Steuerbilanz behandelt werden können. Das beherrschende Unternehmen hingegen muss sicherstellen, dass es alle steuerlichen Pflichten erfüllt, die mit dem Erhalt der abgeführten Gewinne einhergehen. Die Aufstellung und Implementierung eines Gewinnabführungsvertrags erfordert eine sorgfältige Analyse der rechtlichen, finanziellen und steuerlichen Aspekte. Es ist ratsam, sich von kompetenten Fachleuten wie Rechtsanwälten, Steuerberatern und Finanzexperten beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass sowohl das beherrschende Unternehmen als auch das abhängige Unternehmen von dieser Vereinbarung profitieren können. Insgesamt ist ein Gewinnabführungsvertrag ein wichtiges Instrument für Unternehmen, um ihre finanzielle Beziehung zu regeln und von der engen Verbindung zwischen beherrschendem und abhängigem Unternehmen zu profitieren. Durch eine klare Definition der Gewinnverteilung wird eine effiziente Nutzung der Ressourcen gewährleistet und die finanzielle Stabilität beider Unternehmen gestärkt. Für weitere Informationen zu Begriffen aus dem Bereich der Kapitalmärkte, wie Aktien, Kredite, Anleihen, Geldmärkte und Kryptowährungen, besuchen Sie Eulerpool.com. Als führende Website für Aktienanalysen und Finanznachrichten bieten wir ein umfassendes Glossar/Lexikon, um Investoren bei der Erweiterung ihres Fachwissens zu unterstützen.Bewertungsstützpunkte
Bewertungsstützpunkte sind ein wesentlicher Bestandteil der Finanzanalyse und -bewertung von Vermögenswerten, insbesondere in den Kapitalmärkten. Diese Begrifflichkeit bezieht sich auf bestimmte Kriterien und Informationen, die zur Bestimmung des Wertes einer...
Syndikus
Der Begriff "Syndikus" bezieht sich im Finanzbereich auf eine spezifische juristische Rolle, die in Unternehmen und Institutionen im Bereich des Kapitalmarktes tätig ist. Ein Syndikus ist ein Volljurist (Rechtsanwalt oder...
Sicherungsfonds
Sicherungsfonds - Definition und Bedeutung Ein Sicherungsfonds verweist auf eine Form kollektiver Investitionen, die von Finanzinstitutionen und -unternehmen initiiert wird, um Anleger vor Verlusten zu schützen. Dieser Fonds dient als Mechanismus...
Insolvenzbeschlag
Insolvenzbeschlag - Definition und Erklärung Der Begriff "Insolvenzbeschlag" bezieht sich auf einen rechtlichen Vorgang im Zusammenhang mit einem Insolvenzverfahren. Insolvenzbeschlag bezeichnet die Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Vermögen eines insolventen...
Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH (GMD)
Die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH (GMD) ist eine deutsche Forschungseinrichtung und IT-Beratungsgesellschaft mit einem breiten Spektrum an Expertise in den Bereichen angewandte Mathematik, Informatik und Informationsverarbeitung. Gegründet im...
Honorarberatung
Honorarberatung bezeichnet eine Dienstleistungsform im Finanzsektor, bei der unabhängige Finanzberater ihren Kunden gegen ein Honorar umfassende Beratung und Betreuung in finanziellen Angelegenheiten bieten. Im Gegensatz zu provisionsbasierten Beratungsmodellen, bei denen...
Mindestdeckungsbeitrag
Mindestdeckungsbeitrag ist ein Begriff aus dem Finanzwesen, der im Kontext des Kostenrechnungssystems verwendet wird, um die Mindesteinnahmen zu bezeichnen, die erforderlich sind, um die variablen Kosten eines Unternehmens zu decken...
Doppelleser
"Doppelleser" ist ein Begriff aus dem Bereich der Kapitalmärkte, der sich auf eine spezielle Art von Leser bezieht, die innerhalb dieses Sektors tätig sind. Ein "Doppelleser" ist ein Investor oder...
Vollduplex
Vollduplex – Definition und Bedeutung in Kapitalmärkten Vollduplex bezieht sich auf eine Kommunikationstechnologie, bei der Daten gleichzeitig und in beide Richtungen übertragen werden können. In Bezug auf Kapitalmärkte und Finanztransaktionen bezeichnet...
Beveridge-Plan
Der Beveridge-Plan, benannt nach dem britischen Ökonomen William Beveridge, ist ein zentraler Begriff im Bereich der Sozialpolitik und steht für ein umfassendes Konzept des Wohlfahrtsstaates. Dieses Konzept wurde erstmals in...