Alibaba veräußert Intime: Strategische Fokussierung durch Verkauf von Kaufhäusern

Die Alibaba Group hat eine Vereinbarung zum Verkauf ihrer Intime-Kaufhauskette an das Modeunternehmen Youngor Fashion für rund 1 Milliarde US-Dollar getroffen. Dieser Schritt markiert einen weiteren Meilenstein in Alibabas Bestreben, sich von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten zu trennen und sich auf das technologiebasierte Wachstum zu konzentrieren. Der Abschluss des Deals, welcher Alibaba einen Verlust von 9,3 Milliarden Yuan auf die ursprüngliche Investition in Intime einbringt, unterstreicht den strategischen Richtungswechsel des chinesischen E-Commerce-Giganten. Die einst unter dem ehemaligen CEO Daniel Zhang als Synergie zwischen Online- und Offline-Handel angepriesene Strategie wurde nun zugunsten eines stärker digital orientierten Ansatzes aufgegeben. Unter der Leitung von Jiang Fan, der die Zusammenführung der nationalen und internationalen E-Commerce-Aktivitäten beaufsichtigt, veräußert Alibaba konsequent Beteiligungen, die nicht mehr als zentral angesehen werden. Auf dem Kapitalmarkt reagierten die Investoren verhalten: Die Alibaba-Aktien in Hongkong fielen zunächst um 2,1%, erholten sich jedoch bis zum Handelsschluss etwas. Dieser Rückgang zeigt die Herausforderungen, denen sich Alibaba in einem zunehmend gesättigten Marktumfeld gegenüberstellt. Insbesondere aufstrebende Unternehmen wie PDD Holdings und ByteDance machen dem einstigen Branchenführer zu schaffen. Analysten von Bloomberg Intelligence betonen, dass dieser Verlust für Alibaba auch Chancen birgt. Die Erlöse könnten genutzt werden, um Aktienrückkäufe und Dividenden im kommenden Jahr zu finanzieren. Zudem befände sich Alibaba weiterhin in Gesprächen über den Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung an Sun Art Grocer. Die aktuellen Daten zur wirtschaftlichen Lage in China, die am Montag veröffentlicht wurden, verdeutlichen die schleppende Entwicklung des Einzelhandels. Die wachsenden Herausforderungen auf dem heimischen Markt haben chinesische Entscheidungsträger veranlasst, die Förderung des Konsums zur obersten Priorität des kommenden Jahres zu erklären.