Apothekersterben in den USA: Ein Drittel der Drugstores schließt

Die Apothekenlandschaft in den USA hat sich in letzter Zeit dramatisch verändert. Eine kürzlich veröffentlichte Studie in "Health Affairs" offenbart, dass fast 30 Prozent der amerikanischen Apotheken, die noch im vergangenen Jahrzehnt geöffnet waren, bis 2021 schließen mussten. Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind Viertel, in denen überwiegend Schwarze und Latinos leben – Gebiete, in denen die Gesundheitsversorgung ohnehin oftmals eingeschränkt ist. Seit dem Ende des betrachteten Zeitraums scheint der Trend zur Schließung von Apotheken weiter an Fahrt aufgenommen zu haben. Große Ketten wie Walgreens und CVS haben in den letzten drei Jahren Hunderte von Filialen geschlossen, während Rite Aid im Zuge einer Insolvenz seine Präsenz verkleinert hat. Der wirtschaftliche Druck auf die Apotheken wächst: sinkende Erstattungen für Verschreibungen, steigende Kosten und ein Wandel im Kaufverhalten der Kunden belasten die Branche. Zwischen 2010 und 2020 schlossen über 26.000 Apotheken, dies trotz eines anfänglichen Anstiegs der Zahl der Neueröffnungen bis 2017. Seit 2018 hingegen nehmen die Schließungen zu und treffen überproportional oft unabhängige Apotheken - besonders solche in Schwarz-, Latino- und einkommensschwachen Vierteln. Eine unzureichende Einbindung in die Netzwerke der Pharmacy Benefit Manager verschärft ihre Schwierigkeiten zusätzlich. Apotheken sind jedoch nicht nur Orte zur Medikamentenabholung. Sie spielen auch eine bedeutende Rolle bei Vorsorgeimpfungen, Empfängnisverhütung und bei der Behandlung von Überdosis und Opioidabhängigkeit. Dima Qato von der University of Southern California betont, dass Apothekenschließungen in ohnehin unterversorgten Gemeinschaften besonders schwer wiegen. Diese Trendwende in der Apothekenstruktur wirft ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit, die Gesundheitsversorgung in benachteiligten Vierteln zu stärken.