Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen künftig auch telefonisch möglich: Bundesausschuss plant Richtlinienänderung

Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken plant eine bedeutende Richtlinienänderung, die es Patientinnen und Patienten ermöglichen soll, sich bei leichten Erkrankungen auch telefonisch krankschreiben zu lassen. Die Änderung soll voraussichtlich am Donnerstag beschlossen werden. Bisher mussten Patienten für eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung den Weg in die Arztpraxis auf sich nehmen. Unter bestimmten Bedingungen soll es künftig genügen, telefonisch Kontakt mit dem Hausarzt aufzunehmen. Voraussetzung ist, dass der Patient bereits in der Praxis bekannt ist und keine schwerwiegenden Krankheitssymptome hat. Diese Maßnahme soll an eine Sonderregelung der Corona-Krise anknüpfen, die im April ausgelaufen ist. Damals wurden telefonische Krankschreibungen eingeführt, um Ansteckungen zu vermeiden. Nun soll eine dauerhafte Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung festgelegt werden, wie es der Bundestag gesetzlich angeordnet hat. Durch diese Neuerung wird es Patientinnen und Patienten erleichtert, sich bei leichten Erkrankungen krankschreiben zu lassen, ohne persönlich in der Arztpraxis vorstellig werden zu müssen. Dies kann nicht nur Zeit und Aufwand sparen, sondern auch das Risiko von Infektionen verringern. Die telefonische Krankschreibung ist jedoch kein Ersatz für eine ärztliche Untersuchung bei schwerwiegenden oder länger anhaltenden Beschwerden. Die geplante Richtlinienänderung des Gemeinsamen Bundesausschusses stärkt die Patientenversorgung und zeigt, dass auch in der Gesundheitsbranche auf digitale Lösungen gesetzt wird. In Zeiten des technologischen Fortschritts und der zunehmenden Digitalisierung ist dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.