Australien weitet Unterstützung für Seltene Erden aus

Die australische Regierung hat ihre finanzielle Unterstützung für den Bau der ersten Raffinerie für Seltene Erden des Landes weiter ausgebaut. Ziel ist es, sich von der dominanten Stellung Chinas in der Versorgungskette der kritischen Mineralien zu lösen. Die Bergbaufirma Iluka Resources verhandelte seit einem Jahr mit der Regierung über zusätzliche Mittel für die Raffinerie in Westaustralien. Ursprünglich einigte man sich im Jahr 2022 auf eine Darlehenssumme von 1,2 Milliarden AUD, doch die steigenden Baukosten erhöhten diese auf 1,8 Milliarden AUD und gefährdeten damit das Vorhaben. Nun hat die australische Regierung beschlossen, das Darlehen um 400 Millionen AUD zu erhöhen und zusätzlich 75 Millionen AUD für potenzielle Kostensteigerungen bereitzustellen. Die in der Raffinerie zu verarbeitenden Seltenen Erden werden zur Herstellung von Magneten für Windturbinen, Elektrofahrzeuge und Waffensysteme benötigt. Australien strebt an, seine Industrie zur Verarbeitung Seltener Erden zu stärken, um Chinas Kontrolle über diesen Bereich zu verringern. Laut Internationaler Energieagentur kontrolliert China 70 Prozent des Abbaus und 90 Prozent der Verarbeitungskapazität weltweit. Die neue Unterstützung der australischen Regierung erfolgt zeitgleich mit Chinas Entscheidung, die Lieferung gewisser Mineralien in die USA einzustellen, ein Schritt, der als Reaktion auf neue Exportbeschränkungen Washingtons gesehen wird. Premierminister Anthony Albanese betonte das Engagement der Regierung für die Raffinationspläne der Bergbauindustrie durch Steueranreize und ein nationales Programm zur Unterstützung der Fertigung. Kritische Mineralien seien entscheidend für eine saubere Energiewende und man wolle diese wirtschaftliche Chance ergreifen, um lokale Unternehmen und Arbeitsplätze zu fördern. Iluka hat die Regierung öffentlich dazu aufgerufen, ihr Engagement für die Raffinerie, die 300 Kilometer nördlich von Perth errichtet werden soll, zu verstärken. Zuvor hatte die Regierung mehreren chinesischen Investoren aufgegeben, ihre Beteiligungen an Northern Minerals, einem Lieferanten der Raffinerie, aus nationalem Interesse zu reduzieren. Der Rückgang der Iluka-Aktien um über acht Prozent zeigt die angespannte Lage im Rohstoffsektor. Dennoch sieht das Unternehmen durch die neuen Investitionen eine wichtige langfristige strategische Chance. Zahlreiche neue Projekte für Seltene Erden sind in Australien in den letzten Jahren bereits ins Leben gerufen worden, darunter Anlagen von Unternehmen wie Lynas Rare Earths und Arafura Rare Earths. Auch der Export-Import Bank der USA hat sich bereit erklärt, fast 1 Milliarde AUD für ein Projekt zur Gewinnung Seltener Erden in New South Wales bereitzustellen und so die australische Strategie zu unterstützen.