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Black Friday: Kaufrummel in schwierigen Zeiten

Eulerpool Research Systems 22 nov 2023
Die Countdown-Uhren laufen und die Vorfreude steigt: Der Black Friday steht vor der Tür. Doch in diesem Jahr scheinen die Vorzeichen nicht gut für das wichtigste Verkaufsevent des Jahres zu sein. Pandemie, Kriege und Inflation belasten die Verbraucher, die Händler hingegen sind dringend auf hohe Umsätze angewiesen. Kann der Black Friday trotzdem ein Erfolg werden? Das Potenzial ist vorhanden: Laut einer repräsentativen Umfrage von PwC wollen 70 Prozent der Deutschen gezielt nach Angeboten rund um den Black Friday suchen. Im Durchschnitt planen die Verbraucher 281 Euro auszugeben - das sind acht Euro weniger als im Vorjahr. Männer sind dabei laut der Umfrage mit 331 Euro deutlich kauffreudiger als Frauen (234 Euro). Darüber hinaus haben Konsumenten in Deutschland im letzten Jahr mehr Geld ausgegeben als in Frankreich, Großbritannien, Italien oder Spanien, berichten Marktforscher von NielsenIQ. Der Black Friday hat seinen Ursprung in den USA, wo er den Beginn des Weihnachtsgeschäfts markiert. In Deutschland ist er seit 2013 markenrechtlich geschützt, gewachsen und fest etabliert. Für den Einzelhandel ist der Black Friday neben dem Weihnachtsgeschäft das wichtigste Verkaufsevent des Jahres. Handelsexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU sieht den Druck in diesem Jahr besonders auf der Seite der Händler. Er erwartet große Preisreduzierungen: 'Die Händler müssen mehr Überzeugungsarbeit leisten, weil die Menschen gerade etwas geizig sind. Deshalb müssen die Rabatte besonders gut sein.' Die Vorbereitungen für den Black Friday beginnen für den Handel bereits dann, wenn die Kunden noch gar nicht daran denken. Otto zum Beispiel beginnt mit der Planung bereits im Spätsommer. Die Lagerkapazitäten müssen vervierfacht werden und die Paketbranche erwartet volle Auftragsbücher. Marktführer DHL prognostiziert, dass in der Woche nach dem Black Friday an manchen Tagen mehr als elf Millionen Sendungen transportiert werden. Das Sendungsvolumen wäre demnach 50 Prozent höher als im Durchschnitt des bisherigen Jahresverlaufs. Laut einer Umfrage des Handelsforschungsinstituts IFH Köln plant jeder dritte Konsument in diesem Jahr weniger auszugeben als im Vorjahr. Der Handelsverband Deutschland rechnet dennoch mit Umsätzen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro rund um den Black Friday - ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 'Der Handel kann nicht auf den Tag verzichten. Aber der Black Friday wird dieses Jahr nicht mehr retten können. Dafür ist das Konsumklima zu schlecht', sagt Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Obwohl das Konsumklima schwierig ist, sind viele Menschen dennoch versucht, einen Teil ihrer Weihnachtsgeschenke bereits am Black Friday zu kaufen. Laut der PwC-Umfrage wollen 71 Prozent der Deutschen die Schnäppchentage dazu nutzen. Besonders beliebt sind elektronische Geräte (40 Prozent) und Kleidung (33 Prozent). Der Rabatt muss dabei bei mindestens 38 Prozent liegen, um als gut empfunden zu werden. Während die Werbetafeln an den Hauptverkehrsstraßen bereits seit Tagen für Schnäppchen werben, zeigt sich, dass der Onlinehandel erneut die Nase vorn hat. Laut der PwC-Studie wollen 74 Prozent online einkaufen, nur 24 Prozent bevorzugen den stationären Handel. Die Verbraucherzentrale warnt jedoch vor unseriösen Online-Shops. Experten sehen aufgrund der Vielzahl an Angeboten die Gefahr, dass Konsumenten in einen Kaufrausch geraten. Online-Händler setzen laut Verbraucherzentrale beispielsweise auf rote Balken, die angeblich dahinschmelzende Lagerbestände anzeigen, oder auf ablaufende Uhren, um Druck auf die Käufer auszuüben. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Verbrauchern, Preisgrenzen zu setzen, Preisvergleichsportale zu nutzen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Während Verbraucher den Black Friday bei Bedarf ignorieren können, haben es die Händler deutlich schwieriger. Sie können es sich kaum leisten, die Aktion zu boykottieren. So bleibt gespannt, wie sich der Black Friday dieses Jahr entwickeln wird.

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