BMW-Partner Brilliance China prüft angeblich Anteilsverkauf am Gemeinschaftsunternehmen

Der Haupteigentümer des chinesischen BMW-Partners Brilliance China Automotive prüft Kreisen zufolge einen möglichen Anteilsverkauf am Gemeinschaftsunternehmen mit dem deutschen Autobauer. Angeblich seien vorläufige Gespräche mit lokalen Autobauern wie dem VW-Partner FAW geführt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Gespräche seien noch im Gange, jedoch sei der Abschluss eines Deals unsicher, so die Quellen. Seit der Mehrheitsübernahme vor knapp zwei Jahren hält BMW drei Viertel der Anteile am Autobau-Joint-Venture BBA, der Rest gehört dem chinesischen Partner Brilliance. Die Konzernmutter von Brilliance China, Brilliance Auto Group Holdings, notiert an der Börse in Hongkong und kämpft seit mehreren Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. Im Jahr 2020 war das Unternehmen sogar nicht in der Lage, seine Schulden zurückzuzahlen. Zudem wurden dem Unternehmen wegen fehlerhafter Rechnungslegung Bußgelder auferlegt. Im vergangenen Jahr sprang die lokale Regierung der chinesischen Megacity Shenyang ein, um in einer Restrukturierung die Verbindlichkeiten von Brilliance China zu übernehmen und rund 30 Prozent der Anteile an der Firma zu erwerben. Das Gemeinschaftsunternehmen BBA produziert in Shenyang BMW-Autos aus sieben Modellreihen in mehreren Werken. Die jährliche Produktionskapazität liegt bei 830.000 Autos, und rund 26.000 Mitarbeiter sind bei BBA beschäftigt. Die Behörden von Shenyang haben Berichte über einen geplanten Anteilsverkauf bisher bestritten. Sprecher von Brilliance China und FAW wollten sich zu den Gerüchten vorerst nicht äußern. BMW kommentierte die Informationen ebenfalls nicht.