Chemiebranche zwischen Euphorie und Ernüchterung: Ein bunter Mix aus Kurssprüngen und Kursstürzen

Die jüngste Berichtssaison im europäischen Chemiesektor offenbarte einen bunten Mix aus Höhen und Tiefen. Am Aktienmarkt sorgten die Wertpapiere von Clariant für einige Sorgenfalten bei den Investoren, während sich die Aktien von BASF und Alzchem als Strahlemänner der Branche präsentierten. Trotz mancher Turbulenzen fand sich die Chemiebranche letztlich als einer der wenigen Lichtblicke in einem schwächelnden Gesamtmarkt wieder. Nach anfänglichen Verlusten von bis zu 2,7 Prozent notierten die BASF-Aktien unter den Spitzenreitern im Dax und legten um fast 2 Prozent auf 49,63 Euro zu. Zielmarken für das Jahr 2025 bewegen sich für das operative Ergebnis zwischen 8,0 und 8,4 Milliarden Euro, wobei besonders die vorteilhaften Bilanzierungseffekte für ein positives Bild sorgten. Clariant hingegen musste mit einem deutlichen Rückschlag rechnen, da der Ausblick für 2025 eine Wachstumsrate am unteren Ende der erwarteten Spanne nahelegte. Dies verleitete den Schweizer Konzern zu einem Abwärtstrend von bis zu 12,5 Prozent im frühen Handel, dem tiefsten Stand seit 2012. Alzchem erfreute seine Anleger mit unerwartet starken Jahresergebnissen und einem überzeugenden Dividendenversprechen, was einen Anstieg der Papiere im SDax um fast vier Prozent mit sich brachte. Der Optimismus des Trostberger Unternehmens bleibt ungebrochen, denn nach einem Rekordjahr will es noch mehr erreichen. Für Lanxess gab es hingegen einen Dämpfer: Die Empfehlung von der Seitenlinie zu agieren, führte zu einem leichten Rückgang im MDax. Dies wurde durch zurückhaltendere Signale des Analysenmarkts begünstigt. Bei Wacker Chemie fielen die Kurse um fast zwei Prozent im MDax, trotz einer Vertragsverlängerung des Finanzchefs Tobias Ohler, was allerdings kaum Reaktionen seitens der Investoren hervorrief.