Chinas Immobilienmarkt: Hoffnungsschimmer durch staatliche Anreize

Die chinesischen Immobilienverkäufe erlebten während der Golden Week einen unerwarteten Aufschwung. Laut einer Erhebung der China Index Academy stiegen die täglichen Verkäufe nach Fläche um 23 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Hintergrund dieses Aufschwungs sind neue staatliche Anreizmaßnahmen, die kurz vor Beginn der einwöchigen Feiertage eingeführt wurden. Seit 2021 war der Markt in einer Abwärtsspirale, ausgelöst durch zahlungsunfähige Bauträger und wachsende Hausbestände. Der Fokus des Aufschwungs lag vor allem auf kleineren Tier-drei-Städten, die einen bemerkenswerten Anstieg von 69 Prozent verzeichneten. Selbst die prestigeträchtigen Tier-eins-Städte meldeten einen Anstieg der Verkäufe um 18 Prozent. Trotz dieser positiven Zahlen bleibt der Markt herausgefordert durch hohe Verschuldungen, unvollendete Projekte und schwächelndes Käufervertrauen. Berücksichtigt man zusätzlich die zwei Tage des Mitt-Herbst-Festes im letzten Jahr, sanken die Verkäufe tatsächlich um 27 Prozent. Im Vorfeld des Feiertages hatte die Zentralbank Maßnahmen wie die Reduzierung der Mindestanzahlungsquote auf 15 Prozent eingeführt. In Guangzhou wurden zudem alle Beschränkungen für Hauskäufe aufgehoben. Diesem Beispiel folgten auch Beijing, Shanghai und Shenzhen, die Beschränkungen für nicht-ortsansässige Käufer lockerten. Unternehmen wie Vanke und Longfor berichteten von einem signifikanten Anstieg der Verkaufszahlen. Vanke verkaufte Einheiten im Wert von nahezu 3 Milliarden Yuan in Guangzhou, während Longfor von einem Anstieg der durchschnittlichen täglichen Verkäufe um 20 Prozent berichtete. Die anhaltenden staatlichen Maßnahmen versprechen weiteres Wachstum im Oktober, auch wenn Analysten darauf hinweisen, dass ein nachhaltiger Aufschwung noch nicht gesichert ist und möglicherweise weitere Anreize erforderlich sind.