Der König der M&A-Kunst zieht gegen Barrick Gold vor Gericht

Der britische Rohstoffhändler Ian Hannam erhebt Klage gegen Barrick Gold und bringt damit eine spannende Fusion aus dem Jahr 2018 ins Scheinwerferlicht. Hannam, der sich einen Namen als "König der Bergbau-M&A" gemacht hat, behauptet, dieser sei ohne sein Zutun nicht zustande gekommen. Doch zum Ärger Hannams sei seine Boutique H&P Advisory letztendlich um den verdienten Lohn gebracht worden, indem sie bei der Transaktion übergangen wurde. Die Fusion zwischen Barrick Gold und Randgold Resources im Wert von sechs Milliarden Dollar, die kurzfristig den größten Goldproduzenten der Welt schuf, steht im Zentrum der gerichtlichen Auseinandersetzung. H&P fordert nun bis zu 18 Millionen Dollar für ihre Bemühungen. Der Fall gewährt ungewöhnliche Einblicke in die ansonsten verborgenen Verhandlungen zwischen Führungskräften und Beratern bei groß angelegten Fusionen und Übernahmen. Hannams Unmut steigt, als Wall Street-Deal-Maker Michael Klein in der offiziellen Bekanntmachung der Fusion genannt, H&P jedoch außen vor gelassen wurde. Er erklärt, dass er von der Entwicklung überrascht wurde, denn lange Zeit hielt er es für ausgeschlossen, dass sein Unternehmen verdrängt werden könnte. Barrick Gold weist die Vorwürfe entschieden zurück. Die Anwälte, angeführt von George Spalton KC, führen an, dass zwischen Randgold und Barrick schon seit Jahren Gespräche über eine mögliche Fusion gelaufen seien. Außerdem gäbe es keine schriftlichen Beweise für eine entsprechende Vereinbarung zwischen Barrick und H&P hinsichtlich einer Honorarzahlung. Zu Hannams früheren Erfolgen zählen hochkarätige Börsengänge, wie die von Billiton, das später mit BHP fusionierte, sowie Xstrata, dessen Übernahme durch Glencore als bedeutendste Fusion in der Bergbaugeschichte gilt. Trotz seiner bemerkenswerten Karriere geriet Hannam 2012 in die Schlagzeilen, als die Financial Services Authority ihn wegen Marktmissbrauchs mit einer Geldstrafe belegte, wenngleich ein Berufungstribunal ihm letztlich wohlwollend bescheinigte, im Interesse seines Kunden gehandelt zu haben.