Deutsche Börse im Rückwärtsgang: Dax und MDax erleiden Verluste

Der Dax musste am Dienstag deutliche Verluste hinnehmen. Nachdem der deutsche Leitindex im frühen Handel ein Rekordhoch unter der 19.000-Punkte-Marke verzeichnet hatte, fiel er im Verlauf des Tages stark ab. Die Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten am Nachmittag setzte den Index zusätzlich unter Druck. Der Dax beendete den Handelstag mit einem Minus von 0,97 Prozent bei 18.747,11 Punkten. Auch der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gab um 0,92 Prozent nach und schloss bei 25.405,46 Zählern. In der US-Industrie verbesserte sich die Stimmung im August, jedoch weniger als erwartet, was die Sorge vor einer konjunkturellen Schwächephase in der Branche leicht milderte. Marktteilnehmer gehen fest davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ebenso wie die Europäische Zentralbank (EZB) im September die Leitzinsen senken wird. Ob es bei der Fed zu einer Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten oder einem größeren Schnitt von 0,5 Prozentpunkten kommt, soll der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag besiegeln. Trotz der Aussicht auf fallende Zinsen, die die Anleger bei guter Laune hielt, stellte Konstantin Oldenburger von CMC Markets fest, dass der Markt nach den Kurszuwächsen der letzten Wochen überkauft sei. Zudem erinnerten sich viele Anleger noch an die raschen Kursverluste Anfang August. Sollte der US-Arbeitsmarktbericht starke Daten liefern und eine Zinssenkung aufschieben, könnten sich die jüngsten Ereignisse womöglich wiederholen. Europäische Chipwerte litten unter schwachen Umsatzdaten des US-Halbleiterindustrieverbands, was Infineon, Aixtron, Süss Microtec und Elmos Semiconductor zu Verlusten von bis zu 6,6 Prozent veranlasste. Analystenkommentare beeinflussten ebenfalls das Marktgeschehen: So stufte die französische Investmentbank Exane BNP Paribas Puma hoch, wodurch die Aktionäre des Sportartikelherstellers Kursgewinne von 1,2 Prozent verzeichneten. BASF musste hingegen einen Kursrückgang von 2,4 Prozent hinnehmen, nachdem Matthew Yates von der Bank of America seine Kaufempfehlung gestrichen hatte. Qiagen verlor 1,3 Prozent infolge der Platzierung einer Wandelanleihe. Der EuroStoxx 50 verzeichnete ein Minus von 1,22 Prozent und schloss bei 4.912,52 Punkten. Der Schweizer SMI und der Londoner FTSE 100 verloren jeweils 0,8 Prozent. In den USA sank der Dow Jones Industrial um 1 Prozent, während der Nasdaq 100 um 2,2 Prozent nachgab. Der Euro wurde zuletzt mit 1,1037 US-Dollar gehandelt, nachdem die EZB den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1035 Dollar festgesetzt hatte. Am deutschen Anleihemarkt blieb die Umlaufrendite bei 2,32 Prozent stabil.