Dollar General: Hoffnungsschimmer durch Same-Day Delivery

Der US-amerikanische Einzelhandelsgigant Dollar General steht vor einer schwierigen Phase, da der Aktienwert des Unternehmens über das vergangene Jahr hinweg um mehr als 40 Prozent gesunken ist. Der Versuch, einfach mehr Filialen zu eröffnen, um dadurch die Einnahmen zu steigern, hat nicht die gewünschten Früchte getragen. Dollar General kämpft momentan mit einer Vielzahl von Herausforderungen. Das Unternehmen hat zugegeben, dass seine Hauptkundschaft finanzielle Schwierigkeiten hat. Immer mehr Kunden suchen stattdessen bei Online-Retailern nach preiswerten Alternativen. Plattformen wie Temu, im Besitz von PDD Holdings, gewinnen an Attraktivität, auch wenn dies längere Lieferzeiten bedeutet. Doch Dollar General gibt sich kämpferisch. Das Unternehmen plant die Einführung einer Same-Day-Delivery-Option. Ob dieses Vorhaben die Aktie in den kommenden Jahren stabilisieren oder gar beflügeln kann, bleibt abzuwarten. Im Dezember veröffentlichte Dollar General seine Zahlen zum dritten Quartal, die erneut nicht überzeugen konnten. Trotz eines Umsatzwachstums von fünf Prozent auf 10,2 Milliarden US-Dollar resultierte dieses größtenteils aus der Eröffnung neuer Filialen, während das Wachstum auf bestehender Fläche lediglich 1,3 Prozent betrug. Angesichts des derzeitigen Wirtschaftsklimas, in dem Kunden nach Sparmöglichkeiten suchen, bleibt der große Ansturm somit aus. Ein bedeutender Schritt ist die Einführung von Same-Day-Delivery, die bereits testweise an 75 Standorten gestartet wurde. Das ambitionierte Ziel besteht darin, dieses Serviceangebot auf „tausende Verkaufsstellen“ auszuweiten. Die Auslieferungen werden in Zusammenarbeit mit einem bisher nicht genannten Drittanbieter durchgeführt. Für Dollar General könnte dies eine Gelegenheit sein, um eine größere Kundenschicht zu erreichen und Menschen, die das Online-Shopping bevorzugen, dennoch als Kunden zu gewinnen, ohne dass ein Filialbesuch erforderlich ist. Doch schnelles und aggressives Handeln birgt Risiken. Die Lieferung geht mit hohen Kosten einher, die gerade für ein Unternehmen mit ohnehin geringen Margen schwer zu verkraften sind. Der finanzielle Spielraum von Dollar General ist begrenzt, und jeglicher Abstrich beim Ergebnis könnte die Profitabilität ins Wanken bringen. Obwohl die Lieferung das Umsatzvolumen steigern könnte, ist fraglich, ob davon tatsächlich auch ein nennenswerter Anteil als Gewinn verbucht werden kann.