Eskalation im Ukraine-Konflikt: Selenskyj verweigert Waffenstillstand

Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, hat in einem Interview des japanischen Senders NHK unmissverständlich klargestellt, dass es keinen Waffenstillstand geben kann, solange Russland Teile des ukrainischen Territoriums besetzt hält. Damit unterstreicht er erneut die bisherige Haltung seiner Regierung und betont drei zentrale Aspekte für einen gerechten Frieden: Geduld, Unterstützung für die Ukraine sowie diplomatischen Druck auf Moskau. Selenskyj äußerte die Hoffnung, dass eine einheitliche Haltung der USA und der europäischen Staaten zusätzlichen Druck auf Russland ausüben könnte. Dies werde Moskau die Aussichtslosigkeit seiner Position verdeutlichen. In den letzten Tagen nahm Kiew offiziell Kontakt zu Donald Trump und Kamala Harris auf. Besonders die Möglichkeit eines Wahlsiegs Trumps bereitet der Ukraine Sorgen, da dies eine Änderung der US-Unterstützung im Kampf gegen Russland zur Folge haben könnte. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dauert mittlerweile zweieinhalb Jahre an. Kiew ist stark auf die Unterstützung des Westens angewiesen, wobei die USA der bedeutendste Unterstützer bleiben. In der ostukrainischen Region Charkiw hat die russische Luftwaffe schwere Angriffe durchgeführt. Laut dem Generalstab in Kiew wurde der Ort Wowtschansk von mindestens sechs Gleitbomben getroffen. Auch ukrainische Stellungen wurden angegriffen, jedoch sind über eventuelle Verluste keine Informationen bekannt. Pokrowsk ist ein weiterer Brennpunkt der russischen Angriffe, wo 16 Attacken abgewehrt und weitere im Gange sind. Diese Angaben konnten jedoch nicht unabhängig verifiziert werden. Auch die Regionen Dnipropetrowsk und Liman wurden von russischen Artillerie- und Drohnenangriffen heimgesucht, wobei mehrere Personen verletzt wurden. Selenskyj bezeichnete die Situation im Donezk-Sektor als besonders prekär. In seiner abendlichen Videobotschaft lobte er die ukrainischen Einheiten in Pokrowsk: 'Wer diese russischen Angriffe stoppt und die Schlagkraft der Russen mindert, erfüllt eine der wichtigsten Aufgaben in diesem Krieg.' Berichten zufolge hat das ukrainische Militär den russischen Truppen im Osten bei Luhansk schwere Verluste zugefügt. Beim Beschuss einer Panzergrenadiereinheit mit ATACMS-Raketen wurden mindestens 19 russische Soldaten getötet und weitere 71 verwundet. Der Angriff erfolgte bereits am Samstag, die Richtigkeit der Angaben konnte jedoch nicht unabhängig geprüft werden. Die ATACMS-Raketen stammen aus US-amerikanischen Beständen und werden von der Ukraine gezielt gegen wertvolle Ziele eingesetzt. Möglicherweise wurde die Truppenansammlung bei Luhansk im Vorfeld durch eine Aufklärungsdrohne identifiziert.